Bayerische Brauwirtschaft Absatzrückgänge

Die Deutschen trinken immer weniger Bier, auch die Bayern. Mit knapp 21,6 Mio. hl haben die 637 bayerischen Brauereien 2010 ihr bislang schlechtestes Jahr verzeichnet.

Donnerstag, 21. April 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Zwar hat knapp die Hälfte aller 1.325 bundesdeutschen Brauereien ihren Sitz in Bayern. In Bayern werden zudem mehr als 40 verschiedene Biersorten gebraut. Und: „Mit rund 4.000 Marken sind rund drei Viertel aller deutschen Biermarken im Freistaat beheimatet", sagt Michael Weiß, der Präsident des Bayerischen Brauerbundes.

Trotzdem war der Absatz von knapp 21,6 Mio. hl 2010 für die 637 bayerischen Brauereien das bislang schlechtestes Jahr. Neben dem allgemeinen Trend hin zu nicht-alkoholischen Getränken machte den Brauern vor allem der kühle und feuchte Sommer einen Strich durch die Rechnung. Insgesamt verzeichnete die Branche ein Minus von rund 700 000 hl. Lediglich alkoholfreies Bier legte zu - und zwar um 21 Prozent auf rund 1,3 Mio. hl.

Bundesweit hat sich der Konzentrationsprozess in den vergangenen Jahren weiter verstärkt. Die 72 großen deutschen Braustätten mit einer Kapazität von mehr als 200.000 hl teilen 84 Prozent des Gesamtabsatzes von zuletzt noch 98,3 Mio. hl unter sich auf. Zwei Drittel aller deutschen Braustätten zählen zu den Kleinbrauereien mit einem Ausstoß von bis zu 5.000 hl im Jahr. Sie produzieren zusammen aber nur knappe 1,5 Prozent des gesamten deutschen Bierausstoßes.