Bundesverband Deutscher Milchviehhalter Kritik an DMK-Gründung

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) steht der Fusion von Humana und Nordmilch zur DMK Deutsches Milchkontor GmbH kritisch gegenüber. Mit dem Schritt würde der Markt um Rohmilch für die Milcherzeuger Schritt für Schritt ausgeschaltet.

Freitag, 04. Februar 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Die in den DMK-Muttergesellschaften Nordmilch eG und Humana Milchunion eG gebundenen 11.000 Milcherzeuger hätten kaum noch eine Chance, ihre Milch zukünftig einem anderen Molkereiunternehmen als dem DMK anzubieten, heißt es in einer Mitteilung. Vor diesem Hintergrund müssten die Äußerungen der Milchindustrie und des Bauernverbands kritisch gesehen werden, dass es keine eigenständige Marktorganisation der Erzeuger brauche, weil diese ja ohnehin in den genossenschaftlichen Molkereien gebündelt seien. „Die Nordmilch eG und die Humana Milchunion eG als unabhängig agierende Erzeugerorganisationen bezeichnen zu wollen, ist geradezu vermessen", kritisiert BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. „Als Muttergesellschaften des DMK werden diese die Rohmilch ihrer Mitglieder unabhängig von sich bietenden Marktmöglichkeiten immer dem DMK zufließen lassen." Auch das auf dem Papier bestehende Mitbestimmungsrecht der Milcherzeuger im DMK sei Makulatur. Durch die komplette Auslagerung des operativen Geschäftes in ein als GmbH geführtes Milchverarbeitungs-Unternehmen reduziere sich ihr direktes Mitbestimmungsrecht auf ein Minimum.