„Menschen für Tierrechte“ hatte das Land Baden-Württemberg verklagt, da die Behörden nicht gegen einen Putenmastbetrieb in Ilshofen im Landkreis Schwäbisch-Hall vorgingen, obwohl die Tierschützer der Ansicht waren, dass die Tiere dort unter qualvollen Bedingungen leben. Jedoch hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) die Klage nun abgelehnt.
Dennoch konnten die Aktivisten einen Fortschritt erzielen. Bereits im Jahr 2017 hatten die Tierschützer das Land und die Behörden aufgefordert, die Putenmast in dem besagten Betrieb zu untersagen, bevor die Klage vor dem VGH eingereicht wurde. Obwohl diese Forderung abgelehnt wurde, hat der VGH das Land dazu verpflichtet, erneut über die Forderung zu entscheiden, diesmal jedoch unter Berücksichtigung der Rechtsauffassung des VGH. Die Albert-Schweitzer-Stiftung, die aktiv an den Protesten teilgenommen hat, bezeichnet den bisher bekannten Inhalt des Urteils als Erfolg. Das Urteil beziehe sich zwar auf den konkreten Fall eines Putenmastbetriebs im Kreis Schwäbisch Hall, habe aber Präzedenzcharakter für die gesamte Branche.
Das Gericht stellte fest, dass die aktuellen Haltungsbedingungen nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und die Grundbedürfnisse der Tiere nicht angemessen berücksichtigt werden.
Die Entscheidung über die Maßnahmen gegenüber dem Betrieb obliege dem beklagten Land, wobei konkrete Anweisungen des Gerichts fehlen, um die Gewaltenteilung zu wahren. Die Revision wurde nicht zugelassen, aber die Beteiligten können eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einreichen (Az.: 6 S 3018/19)
