Nutztierhaltung Bauern besorgt über Umbauvorschläge

Der Veredlungspräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Hubertus Beringmeier, sieht den Tierhaltungsstandort Deutschland in Gefahr. Grund dafür seien Eckpunktepapiere und Gesetzesentwürfe des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

Donnerstag, 05. Januar 2023 - Hersteller
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Genauer handelt es sich dabei um einen nach Beurteilung des DBV mit Lücken versehenen Entwurf eines Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes, einen Referentenentwurf zur Änderung des Baugesetzbuches sowie um Eckpunkte für ein Bundesförderprogramm zum Umbau der Tierhaltung, das laut DBV unzureichend finanziert sei.

Die Förderung auf Betriebe soll hierbei unter anderem mit maximal 200 Sauen je Betrieb begrenzt und bei Mastschweinen eine Förderobergrenze von 3.000 verkauften Tieren pro Jahr festgelegt werden. Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes würden dadurch mehr als drei Viertel der Sau-Haltungen aus der Tierwohlförderung ausgeschlossen.

„Alles zusammen ist das kein Programm zum Umbau, sondern zum Abbau der Tierhaltung“, sagt Beringmeier. Er fordert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf, Regelungen im Sinne des "Borchert-Plans" vorzulegen und umzusetzen. „Statt den allgemein anerkannten 'Borchert-Plan' ganzheitlich umzusetzen, wird dieses Konzept in einer Art Salamitaktik zerstückelt und verfälscht, so dass es nicht nur wirkungslos wird, sondern vor allem den Tierhaltern die Perspektiven für Investitionen nimmt“, so der Präsident.

Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Eier und Geflügel Ulrich Löhr, äußert sich angesichts des vom BMEL vorgelegten Eckpunktepapiers zur Geflügelhaltung ebenfalls besorgt: „Die in diesem Entwurf enthaltenen Platzvorgaben katapultieren vor allem die deutschen Putenhalter aus dem Wettbewerb im EU-Binnenmarkt und führen die heimische Putenhaltung ins Aus.“ Seinen Befürchtungen nach würde dadurch in Deutschland mehr Geflügelfleisch importiert. „Die deutschen Geflügelhalter stehen zum Umbau der Tierhaltung, aber das geht nur mit einem ganzheitlichen Konzept“, so Löhr abschließend.

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