Easycash Kundenanalysen zum Kauf angeboten?

Easycash Loyalty Solutions soll dem Handel Kundenanalysen zum Kauf angeboten haben. Dies berichtete NDR Info. Easycash wies diese Vorwürfe als falsch zurück. Der Hamburger Datenschutzbeautragte Johannes Caspar gab indes Entwarnung. „Wir haben keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass ein Datenabgleich im großen Stil erfolgt ist", so Caspar. Nur ein Kundenkontakt werde von seiner Behörde noch genauer untersucht.

Donnerstag, 14. Oktober 2010 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Netzwerkanbieter Easycash speichert die Kontodaten bei EC-Kartenzahlung im Supermarkt oder an Tankstellen. Das Tochterunternehmen Easycash Loyalty Solutions verwaltet nach eigener Aussage Kundenkartendaten von rund 14 Mio. Kunden. Das Unternehmen habe laut NDR die Daten von Easycash mit seinen eigenen Stammdaten abgeglichen, um so gleichlautende Kontoverbindungen herauszufiltern. Diese Informationen sollen zu Kundenanalysen heran gezogen und so Bewegungsprofile erstellt worden sein. Dabei werden Daten von Kunden miteinander verknüpft. Wenn ein Kunde erst einen Supermarkt, dann eine Tankstelle und schließlich ein Kaufhaus besucht habe, könnte zum Beispiel die Tankstelle ihr Warensortiment ändern in der Hoffnung, dass der Kunde direkt dort sein Geld ausgibt. Zudem seien solche Daten für den Handel interessant, um gezielter um Kunden zu werben.

Easycash bestritt dieses Vorgehen. Die Möglichkeit einer Nutzung und des Vergleichs der Daten sei zwar erwogen und diskutiert, aber unter anderem wegen datenschutzrechtlicher Vorbehalte nicht realisiert worden, erklärte Frank Wio, Mitglied der Geschäftsleitung.