Tchibo Mit neuer Kapsel gegen Nespresso

Mit großem Marketing-Einsatz startet Tchibo sein neues Kapselsystem Qbo. Die Hamburger wollen ihren Anteil an diesem expansiven Marktsegment deutlich steigern. Der erste „Qbo-Store“ des Kaffeerösters öffnete in den Hackeschen Höfen in Hamburg. Ein Versuch, im Premiumsegment dem Marktführer Nespresso von Nestlé etwas entgegenzusetzen.

Donnerstag, 10. März 2016 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

Angeboten wird ein neuer Kaffeeautomat im oberen Preissegment, der Kapseln verarbeitet und einige neue Technologien bereithalten soll. Der eigentliche Clou des neuen Systems soll die Anbindung an eine Smartphone-App sein. Dort kann der Kunde das gewünschte Verhältnis von Kaffee, Milch und Schaum einstellen, verschiedene Lieblingsvarianten speichern, teilen und auf unterschiedlichen Qbo-Maschinen einsetzen. Spielerei?

Es ist kein Zufall, dass Tchibo gerade auf dem Markt für Kapselkaffee aktiv wird. Der Markt wächst weiterhin zweistellig (12 Prozent Absatzplus 2015). Und in jedem fünften Haushalt steht bereits eine Kapselmaschine. Die vier Systeme Nespresso (Nestlé), Cafissimo (Tchibo), Tassimo (Jacobs Douwe Egberts) und Dolce Gusto (Nestlé) nehmen jeweils rund 20 Prozent des Kapselmarktes ein. Allein im vergangenen Jahr wurden über alle Vertriebswege rund 2 Mrd. Kaffeekapseln für rund 620 Mio. Euro abgesetzt.

Allerdings verstärkt sich zuletzt die Kritik verschiedener NGOs an vermehrtem Müllaufkommen durch die Kaffeekapseln. Im Fokus stehen vor allem die Alu-Kapseln. Die Tchibo-Kapsel besteht aus recycelbarem Kunststoff (Polypropylen) und kann in der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack entsorgt werden.