Ahold Delhaize Fusion soll Mitte 2016 abgeschlossen sein

Während 2006 die Gespräche noch scheiterten, ging es nun schnell. Der niederländische Supermarkt-Konzern Ahold und sein belgischer Konkurrent Delhaize wollen sich zusammenschließen. Die Milliardenfusion soll Mitte 2016 angeschlossen sein. Die Behörden und Aktionäre müssen dem Deal noch zustimmen.

Donnerstag, 25. Juni 2015 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

Das neue Unternehmen Ahold Delhaize umfasst mehr als 6.500 Läden mit rund 375.000 Mitarbeitern in Europa und den USA. In Europa dürfte damit die viertgrößte Einzelhandelskette entstehen. Gemeinsam kamen Ahold und Delhaize im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von rund 54 Mrd. Euro und einen Gewinn von rund 1 Mrd. Euro.


Dabei ist der niederländische Marktführer mit 33 Mrd. Euro Umsatz die deutlich stärkere Partei. Folgerichtig soll Dick Boer, Chief Executive Officer von Ahold, das fusionierte Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden künftig leiten. Frans Muller, Chief Executive Officer von Delhaize Group, übernimmt die Aufgaben des Deputy Chief Executive Officer und Chief Integration Officer. Die Aufsichtsratsvorsitzenden (Chairman) der beiden Unternehmen rücken in die Aufsichtsräte des jeweiligen Partners ein. Die Aktionäre von Ahold bekommen der Vereinbarung zufolge 61 Prozent der Anteile im neuen Konzern.

Erwartet werden ab 2019 Einsparungen von jährlich rund 500 Mio. Euro durch den Zusammenschluss. Zu einem Verlust von Arbeitsplätzen solle die Fusion aber vorerst nicht führen, versicherten die Unternehmen. Seit Mai hatten beide Seiten Gespräche geführt.

Beide Unternehmen sind auch stark an der Ostküste der Vereinigten Staaten vertreten. Auf dem deutschen Markt bekamen Delhaize und Ahold die starke Konkurrenz zu spüren. Delhaize wagte 2003 den Sprung nach Deutschland, zog sich aber 2009 wieder zurück. Der Handelskonzern Rewe übernahm die vier deutschen Supermärkte der belgischen Lebensmittelkette in Köln und Aachen. Ahold ist mit wenigen Läden der Minimarkt-Kette Albert Heijn to go in Nordrhein-Westfalen vertreten.