Gute Stimmung im Handel Trend 2016

Gute Stimmung, Mut zu Modernisierung und ausreichend Potenzial für gute Geschäfte. So lassen sich knapp die Ergebnisse der jüngsten TREND-Umfrage der LEBENSMITTEL PRAXIS umschreiben. Auf was Sie sich als Händler 2016 einstellen müssen.

Freitag, 15. Januar 2016 - Management
Reiner Mihr
Artikelbild Trend 2016
Bildquelle: Frederik Röh

Einkaufen wird immer politischer. Jeder Kaufmann spürt das beinahe täglich am Verhalten seiner Kunden. Und so auch die Einschätzungen der von der LP befragten Händler. Erstmals stehen nämlich bei der Frage nach den Warengruppen mit den größten Wachstumschancen die regionalen Produkte ganz vorne, gefolgt von vegetarischer und veganer Kost. Auf Platz drei der Vorjahres-Erste: das Bio-Sortiment. Und das ist es auch, was die Händler besonders umtreibt: Wie regionale Erzeugnisse erfolgversprechend ins Sortiment integrieren? Wie den besonderen Ernährungsansprüchen der Kunden gerecht werden und gleichzeitig dabei nicht Kostendruck und Wettbewerb aus den Augen verlieren? Und damit sind die Händler auch schon bei den Bereichen, in denen sie sich vom Wettbewerb differenzieren wollen: Regionalität, Sortimente für Allergiker, Vegetarier und Veganer. Dabei spielt die Eigenproduktion eine große Rolle – die Veredelung im eigenen Markt schafft auch kün ftig zusätzlichen Wert.

Die politische Dimension des Sortiments
Die politische Dimension des Sortiments wird auch bei den „Schlusslichtern“ der Befragung deutlich: Die „rote Laterne“ bleibt bei Zigaretten und anderen Tabakwaren. Alkoholische Getränke landen auf dem drittletzten Platz. Fleisch und Wurstwaren – wahrscheinlich in den meisten Lebensmittelgeschäften zu den umsatzstärksten Warengruppen gehörend – rutschen auf den vorletzten Tabellenplatz. Hier wird deutlich, welchen Einfluss politische Korrektheit, Kampagnen und Skandale auf das Bewusstsein nicht nur der Kunden haben.

Bei all dem sind die befragten Händler für 2016 so optimistisch wie schon lange nicht mehr. Dabei sind sie sich mit vielen Experten einig. Die Prognosen der Wirtschaftsinstitute für die Konjunktur im gerade angelaufenen Jahr reichen von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,7 (Institut der deutschen Wirtschaft) über 1,9 Prozent (Ifo) bis 2,2 Prozent Plus (Kieler Institut für Weltwirtschaft). Gründe für den Optimismus: vor allem ein weiter dynamischer Konsum, der auf geringer Arbeitslosigkeit, niedriger Teuerung, günstigen Energiepreise und Minizinsen basiert.

Positiv und negativ – so waren die Stimmungen im Handel in den letzten Jahren. Die Werte über und unter den Jahreszahlen sind der Salto von positiven und negativen Erwartungen der befragten Händler auf Indexbasis.