Drucksache Ganz schön neckisch, dieser Kalle

Das darf nicht wahr sein!

Freitag, 19. September 2014 - Management
Dieter Druck

Der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Bayern feilt am Bad-Boy-Image. Das nervt nicht nur meine Schwiegermutter in Dortmund, die schon die Dosis ihres Blutdrucksenkers verdoppeln musste. Karl-Heinz Rummenigge, im Nebenberuf Importeur steuerbegünstigter Neu-Uhren ohne EU-Zulassung, übernimmt beim Rekordmeister ansatzlos den Choleriker- und Stichelpart vom Würstel-Uli. Der muss derzeit andere Saitlinge, äh Saiten aufziehen. Leider – weil der Uli bei seinen Verbal-Attacken immer so schön rot geworden ist wie ’ne Brühwürst bei der Umrötung. Das kriegt der andere nicht so hin. Ansonsten hat die Übergabe geklappt.

Gerissen die Taktik vom Kalle: Zunächst eine öffentlich gerittene Attacke gegen irgendwen, der irgendwie mit den Farben Schwarz-Gelb zu tun hat. In der Zwischenzeit hat sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke als Lieblingsziel entpuppt. In der Folge gespanntes Warten auf die meist nicht lange auf sich warten lassende Reaktion. Die ist meist stark emotional in der Aussage. Und dann streckt der gewiefte Kalle blitzschnell den moralischen Zeigefinger aus der Deckung, unterlegt mit der Botschaft, dass er sich angesichts der Wortgefechte Sorgen um die Beziehung zwischen den Vereinen mache.

Kalle hat aber seine sozialen Seiten. Er will neben dem Vereinsheim Austragsdomizile, sprich Altersrückzugs-Appartements, für die zu viel gekauften Bayern-Spieler bauen lassen, die alters- und leistungsbedingt nicht mehr die wenigen Meter von der dicht besetzten Bank aufs Spielfeld schaffen. Marco Reus soll sich schon mal den Grundriss angesehen haben.