Biomarke des Jahres 2012 Die Preisträger stehen fest

Die Biomarken des Jahres 2012 zeichnen sich durch kreative Innovationen und Markenführung aus.

Donnerstag, 20. Oktober 2011 - Rückblick
Bettina Röttig
Artikelbild Die Preisträger stehen fest
Bildquelle: fotolia, Ku00e4mper, Belz, Hoppen

Gehobene Augenbrauen, geschürzte Lippen, ein überraschtes Lächeln. Wer genau hinschaut, kann allein anhand der Fotos, die während der Jurysitzung zum Branchenwettbewerb Biomarke des Jahres 2012 entstanden sind, sehr genau erkennen, welche Konzepte das Gremium überzeugten und sich ab sofort mit der Auszeichnung schmücken dürfen.

Tatsächlich war die Entscheidungsfindung jedoch gar nicht so einfach. Die Branche hatte sich in den vergangenen Monaten von ihrer aktivsten und innovativsten Seite gezeigt, was sich in den Bewerbungen widerspiegelte. Um knapp 30 Prozent legte die Anzahl der eingereichten Konzepte zu, das Plus in Sachen Innovationskraft lag gefühlt ebenfalls im hohen zweistelligen Prozentbereich. Entsprechend intensiv wurde verkostet, verglichen und diskutiert, gestippt, gelöffelt, geschnuppert, geschlürft und weiter diskutiert, bevor die Entscheidung fest stand.

Besonders stark war der Wettbewerb auch in diesem Jahr in der Kategorie Bio-Fachhandel. Mit kreativen Convenience- und Feinkost-Innovationen haben einige Hersteller nicht nur Lücken im Bio-Segment geschlossen, sondern Konzepte geschaffen, die mit Sicherheit auch im konventionellen Bereich rasch Nachahmer finden werden. Auch in Sachen Markenführung konnten die Bio-Hersteller in der vierten Runde des Branchenwettbewerbs im Schnitt deutlich besser punkten als in den vergangenen Jahren. Eine Beobachtung, die die Jury in ihrer Arbeit erneut bestärkt und motiviert hat. Denn genau darum geht es bei der Auszeichnung Biomarke des Jahres von LEBENSMITTEL PRAXIS und bioexperten Consulting Group: Sie soll Bio-Markenartikler dabei unterstützen, sich mit überzeugenden Konzepten insbesondere im Wettbewerb mit Handelsmarken zu profilieren.

Neben der Produktqualität stehen daher Innovationsleistung, Design, Kommunikationsstrategie und Markterfolg jeder Marke sowie das Bio- und Nachhaltigkeitsengagement der Unternehmen auf dem Prüfstand. Das Gremium, dem u. a. Thomas Gutberlet (Tegut), Michael Radau (SuperBioMarkt AG), Karl Schweisfurth (Herrmannsdorfer Landwerkstätten), Stefan Schmidt (Rewe Group Bio-Konzept) sowie Bettina Röttig aus der LP-Redaktion und Vertreter der bioexperten Consulting Group angehören, wählte schließlich in der Kategorie „Vertriebsschwerpunkt LEH“ die Marke Alb-Gold der Alb-Gold Teigwaren GmbH auf den Gold-Rang. Silber errang die Marke Rotbäckchen von Haus Rabenhorst, und mit Bronze ausgezeichnet wurde die Marke Whole Earth von Cosa Naturprodukte. In der zweiten Kategorie, dem „Vertriebsschwerpunkt Bio-Fachhandel“, wurden die Herbaria Bio-Feinschmecker Süßen Gewürze der Herbaria Kräuterparadies GmbH mit Gold geehrt, Silber erhielt Bio Planète der Ölmühle F. J. Moog, und Bronze ging an die Marke Herzberger Bäckerei des gleichnamigen Unternehmens. Mehr zu den prämierten Konzepten lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Die Preisträger Bio-Fachhandel

{tab=Gold}

Herbaria

Lukullischer Hochgenuss in 100 Prozent Bio. So lautet das Markenversprechen von Herbaria Bio-Feinschmecker. Seit 2006 konnte sich das Gewürzkonzept von Herbaria einen festen Platz in den Regalen des Bio-Fachhandels erkämpfen. Die Auszeichnung Biomarke des Jahres 2012 erhält Herbaria für die neue Range der süßen Bio-Feinschmecker Gewürze. Das Urteil der Jury: Mit den Produkten hat die Herbaria Kräuterparadies GmbH ein neues Segment im Gewürzregal geschaffen und die gesamte Warengruppe belebt. Punkten sammelte die Marke vor allem in Sachen Kreativität. Kleene Lene, Süße Geisha, Wonnebrocken oder Grandma’s Flash sind nur ausgesuchte Beispiele für die lyrischen Namen, die die edlen Gewürzdosen erst zu einem richtigen Hingucker machen. Die Gewürzmischungen helfen beim Kochen und Backen, verfeinern Desserts und Kaffee und ergänzen zudem das Konzept der Länderlinien, die typisch sind für Herbaria Bio-Feinschmecker. So steht das Kaffeegewürz Dunkler Diw an für den Orient, das Streuselgewürz Naschkatzl für Deutschland. Die Rohstoffe für die Bio-Feinschmecker Gewürzspezialitäten kommen von biologischen Kleinerzeugern weltweit und werden von Herbaria sorgfältig ausgewählt nach Geschmack, Terroir, Anbauer und Verarbeitung. Jede eingehende Charge wird u. a. auf Pestizide, Herbizide und Schwermetalle überprüft. Bevorzugt werden regionale Rohstoffe – vorausgesetzt, diese entsprechen den hohen Qualitätsanforderungen.

{tab=Silber}

Bio Planète

Feinste, kaltgepresste Bio-Öle in natürlich-edlem Design bietet die Marke Bio Planète der Ölmühle F. J. Moog. Seit Gründung der Ölmühle 1984 werden hier ausschließlich hochwertige Saaten und Kerne aus kontrolliert biologischem Anbau verarbeitet. Das Unternehmen legt besonderen Wert auf langjährige Handelspartnerschaften, einen fairen und sozial gerechten Einkauf der Rohwaren und eine lückenlose Dokumentation von der Rohware bis zur Flasche. Hohe Wertungen vergab das Gremium für die Markenführung und das strukturierte Sortiment, das sich aus den drei Öl-Kategorien Classic, Gourmet und Vital zusammensetzt. Die Öle seien zu einem Must-have-Sortiment geworden, waren sich die Experten einig. Jedes Jahr beweist die Marke hohe Innovationsleistung. Bei der Jury punkten konnte Bio Planète mit dem nach Angaben der Ölmühle ersten Bio-Avocadoöl aus fairem Handel, gepresst aus dem Fruchtfleisch von Avocados aus einem Bio & Fair Projekt in Kenia.

{tab=Bronze}

Herzberger Bäckerei

Die Herzberger Bäckerei stellt seit 1992 frische Bio-Brote und -Backwaren sowie Fertigbackwaren her, beispielsweise auf Basis alter Getreidesorten wie Lichtkornroggen und Firmamentroggen. Beeindruckt hat die Jury das speziell entwickelte und patentierte Verfahren, das es der Bäckerei ermöglicht, Bio-Brote, -Brötchen und -Baguettes halbgebacken, mindestens 25 Tage haltbar, herzustellen – ohne chemische Zusatzstoffe oder Tiefkühlung. Die Bio-Backwaren werden nach 60 Prozent der vollen Backzeit entnommen und unter Atmosphärenaustausch verpackt. Beispiel für das Verfahren ist Demeter Doppelspitz, das ohne Backmittel im Steinofen gebacken wird. Eine weitere Besonderheit: Die Herzberger Bäckerei verwendet Wasser aus der eigenen Lebensgut-Quelle am Standort Fulda, das u. a. für die besondere Qualität der Backwaren sorgt. Pluspunkte gab es auch für das neu gestaltete, moderne Verpackungsdesign.

Die Preisträger Lebensmittel-Einzelhandel

{tab=Gold}

Alb-Gold

Premium-Teigwaren mit Tradition. Dafür steht Alb-Gold Teigwaren seit mehr als 30 Jahren. Bis zu 50.000 kg Pasta und Spätzle stellt das schwäbische Familienunternehmen täglich her. Der Bio-Anteil an der Produktion wird seit Jahren beständig ausgebaut. Überdurchschnittliches Engagement für Regionalität und die Förderung alter Getreidesorten zeichnet das Konzept der Bio-Urgetreidenudeln der Marke Alb-Gold aus – neben Bio-Pasta und Hausmacher Eiernudeln die dritte Trockenteigwarenrange von Alb-Gold und von der Experten-Jury mit der Biomarke des Jahres in Gold ausgezeichnet. Sortenreiner Bio-Dinkel, Bio-Einkorn und Bio-Emmer bilden die Basis des Sortiments, das aktuell 18 Produkte umfasst. Das Getreide stammt aus regionaler Erzeugung, meist von der Schwäbischen Alb. Es wird in regionalen Mühlen vermahlen und gelangt auf kürzesten Wegen in die Nudelherstellung. Seit der Überarbeitung des Markenauftritts im Herbst 2010 ziehen die Produkte im Pasta-Regal die Blicke auf sich. Die Reiterverpackungen mit Farbleitsystem sorgen für eine schnelle Orientierung. Überzeugen konnten die Bioland-gesiegelten Produkte das Gremium vor allem durch ihren Geschmack und und die Produktqualität. Herausragendes Engagement zeigen die Trochtelfinger auch in Sachen Nachhaltigkeit. Der Aufbau einer gentechnikfreien Erzeugerkette sowie ein eigenes Saatzuchtprogramm sind zwei Beispiele, die dem Unternehmen den zweiten Platz im Nachhaltigkeits-Wettbewerb ECOCARE von LP und InterMopro/InterCool/InterMeat in der Kategorie Produkt eingebracht haben.

{tab=Silber}

Rotbäckchen

„Der Käfer“ im Saftregal war die Meinung der Jury zu Rotbäckchen. Seit 1952 gibt es den Kindersaft, seit einigen Jahren auch sehr erfolgreich im Lebensmittel-Einzelhandel. Volle Punktzahl erreichte Rotbäckchen in Bezug auf die Markenführung. So ist es dem Unternehmen Haus Rabenhorst gelungen, die Traditionsmarke in den vergangenen Jahren neu zu beleben und die Produktrange erfolgreich zu erweitern. Dabei ist sich Rotbäckchen immer treu geblieben, war die einhellige Meinung. Besonderes Augenmerk liegt stets auf der Qualität der Produkte. Als Fruchtkomponenten für die Rotbäckchen-Säfte werden ausschließlich Bio-Direktsaft oder Bio-Fruchtmark verwendet. Ein Beispiel für den erfolgreichen Ausbau der Linie ist die Variante Immunstark, mit der sich das Unternehmen in diesem Jahr um die Auszeichnung beworben hat. Das Ergebnis: In den letzten drei Jahren hat sich der Umsatz der Marke verdoppelt.

{tab=Bronze}

Whole Earth

Trendige, unkonventionelle Bio-Kostbarkeiten aus aller Welt. Dafür steht Whole Earth. Ihren Ursprung hat die Marke in England, seit 2008 ist sie auch auf dem deutschen Markt erhältlich und sorgt mit ihrem modernen Verpackungsdesign für Aufmerksamkeit am PoS. Das Sortiment umfasst Müslis und Cerealien, Brotaufstriche, Getränke, Gebäck sowie neuerdings conveniente Pfannengerichte. Auf jedem Artikel findet der Kunde eine kleine Geschichte zur Herkunft der verwendeten Haupt-Zutaten. Das Marken-Konzept und vor allem Produktqualität und Geschmack der neuen Range Whole Earth Inka-Taler mit Amaranth haben die Jury überzeugt. Pfiffig zeigt sich das Unternehmen Cosa Naturprodukte auch beim Marketing. So wird die Marke Whole Earth Verbrauchern z. B. im Rahmen von Städte-Promotions mit Frühstücks-Samplings nahe gebracht.

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