Duale Systeme 1 Mrd. Euro gespart

Kosteneinsparungen in Höhe von 1 Mrd. Euro, Qualitätsverbesserungen beim Recycling: Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt zieht zum Abschluss der Sektoruntersuchung „Duale Systeme" zur Wettbewerbsöffnung auf dem Markt der Rücknahme und Verwertung von Verpackungen, die beim Endverbraucher anfallen, eine positive Bilanz.

Montag, 03. Dezember 2012 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

„Die Konkurrenz zwischen mittlerweile neun Anbietern in Deutschland hat zu erheblichen Kosteneinsparungen und Qualitätsverbesserungen beim Recycling geführt", sagte Mundt in Berlin. „Durch den Wettbewerb sind die jährlichen Gesamtkosten von ehemals rund 2 Mrd. Euro auf inzwischen unter 1 Mrd. Euro pro Jahr gesunken", dies spare einer vierköpfigen Familie rund 50 Euro pro Jahr.

Bis vor acht Jahren gab es mit dem DSD („Grüner Punkt") nur ein duales System in Deutschland. Sukzessive wurde der Markt geöffnet, derzeit gibt es neun Anbieter, die hierzulande die in gelbe Tonnen bzw. Säcke sowie Glascontainer geworfenen Verpackungen sammeln und recyceln bzw. verwerten. Die Sektoruntersuchung, die Juli 2012 gestartet wurde, belege laut Mundt auch, dass die Wettbewerbsöffnung anders als befürchtet keine negativen Auswirkungen auf Qualität und Verlässlichkeit des Systems gehabt habe. Vielmehr gebe es neben der Kosteneinsparungen für den Endverbraucher einen Innovationsschub bei der Sortiertechnik für das Sammelgemisch aus der Gelben Tonne: Eine bessere Trennung der einzelnen Fraktionen führe zu einem höherwertigen Recycling.

Mundt plädiert für eine Beibehaltung der dualen Systeme. Hintergrund ist die Arbeit am neuen Wertstoffgesetz, das die Verpackungsverordnung ablösen soll: Dabei wird über die Vergabe der Entsorgungsleistungen von den dualen Systemen auf Kommunen oder eine Behörde diskutiert.