Lebensmittel EU will klare Herkunftskennzeichnung

Verbraucher sollen beim Einkauf erkennen können, woher die Lebensmittel stammen. Dafür hat sich der Umweltausschuss des Europaparlaments in einem Gesetzesentwurf ausgesprochen. Für Produkte wie Fleisch, Milch oder Gemüse soll das Herkunftsland angegeben werden. Ist ein Tier an verschiedenen Orten geboren, aufgewachsen oder geschlachtet worden, muss dies ebenfalls genannt sein.

Dienstag, 19. April 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Zudem fordert das Parlament, dass die Hersteller künftig auf Verpackungen den Gehalt an Zucker, Fett und Salz auflisten müssen. Bisher ist dies freiwillig.

Das Plenum des Parlaments wird im Juli über die Verordnung abstimmen. Sollte dieser angenommen werden, kann die neue Kennzeichnung bereits Ende des Jahres in Kraft treten.

Bereits im Dezember 2010 hatte der EU-Ministerrat, in dem die Regierungen der 27 Mitgliedsstaaten vertreten sind, diesem Vorschlag zugestimmt. Deutschland und andere Staaten forderten dabei noch klarere Angaben zur Herkunftsbezeichnung von Fleisch. Das Parlament folgte dieser Forderung.

Die SPD begrüßte den Gesetzesentwurf, FDP und CDU halten die Kennzeichnung dagegen für nachbesserungsbedürftig: Der jetzige Vorschlag sei besonders für kleine und mittelständische Unternehmen nicht machbar, da bei vielen Firmen die Herkunftsländer oft wechselten.