AMA Deutschland bleibt wichtigster Abnehmer

Rund ein Drittel der weltweiten agrarischen Exporte Österreichs im Wert von ca. 3,35 Mrd. Euro gehen nach Deutschland. Damit ist die Bundesrepublik auch 2014 wichtigster Handelspartner für österreichische Lebensmittel-Produzenten geblieben.

Dienstag, 22. September 2015 - Industrie-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

„Unser Frontrunner in Deutschland ist Käse“, erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH (AMA). 2014 wurden 58.332 t im Wert von 288 Mio. Euro exportiert. Damit haben die österreichischen Käsereien ein Plus von 13,5 Prozent gegenüber 2013 zustande gebracht. Fleischzubereitungen wie Wurst, Schinken und Speck stehen mit 59.537 t (266 Mio. Euro) auf Platz zwei. Auch der Export von Rindfleisch nach Deutschland entwickelt sich. Er lag 2014 bei 36.443 t (136.653 Euro). Die Exporte von Obst, vor allem Äpfel, erhöhten sich im vergangenen Jahr um 5,4 Prozent auf 107 Mio. Euro.

Beim Pro-Kopf-Verbrauch von Käse in der EU lag Deutschland (24,3 kg) 2013 auf Rang 3 hinter Frankreich (25,9 kg) und Finnland (24,7 kg). Auch deshalb setzen österreichische Käsereien auf den deutschen Markt, „zumal Deutschland mit 4,77 Euro pro kg importiertem, österreichischem Käse in einem attraktivem Preissegment liegt“, betont  Blass, der seit drei Monaten im Exportmarketing für Deutschland von Margret Zeiler unterstützt wird, die zuvor drei Jahre lang im Marketing für den Hamburger Hafen tätig war. Obwohl Österreich (175.000 t) in Sachen Käseproduktion EU-weit gesehen (Deutschland: 2,2 Mio. t; Italien: 990.000 t) zu den kleinen Playern gehört, so Zeiler, kommen rot-weiß-rote Käse auf einen Anteil von 5,5 Prozent im deutschen LEH.

„Auch im ersten Halbjahr 2015 hält die Aufwärtsdynamik Richtung Deutschland in Summe an“, so Blass. Sie äußert sich jedoch mit einem Wachstum von nur noch 1,7 Prozent „etwas verschattet“. Die Käse-Exporte legten in den ersten sechs Monaten des Jahres um 9 Prozent zu. Das AMA-Gütesiegel tragen inzwischen rd. 43.000 Produkte. Zudem gibt es ca. 700 Lizenznehmer aus dem Handel. Während in der österreichischen Milchwirtschaft knapp 100 Prozent das Siegel nutzen, sind es im Fleischsektor nur rund 20 Prozent. Das liege daran, so Blass, dass in der Fleischwarenproduktion selten alle Zutaten, etwa Schweinefleisch, komplett aus Österreich stammen.