Umbaustrukturierung Lieken schließt fünf Standorte

Anderthalb Jahre nach der Übernahme durch die tschechische Agrofert-Gruppe hat Lieken die Schließung von fünf seiner zwölf Großbäckereien verkündet. Betroffen sind die Werke in Weißenhorn, Essen-Borback, Garrel, Stockstadt und Pfungstadt. Zum Teil ist jedoch unklar, wann die Werke geschlossen werden. Geplant ist zudem der Bau einer neuen Produktion auf etwa 80.000 qm im Frankfurter Raum.

Donnerstag, 13. November 2014 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Lieken schließt fünf Standorte
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„Wir investieren in die Zukunft des Unternehmens und nehmen dafür einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in die Hand“, heißt es in einem Statement von Lieken (Marken: „Golden Toast“, „Lieken Urkorn“). Im Zuge dieser Prüfung seien auch die bestehenden Standorte einer genauen Analyse unterzogen worden. Dabei habe sich herausgestellt, dass das Werk in Weißenhorn „nicht mehr den heutigen und künftigen Marktanforderungen entspricht“. Dort werden klassisches Brot, Baguette und Hamburger-Brötchen produziert, ebenso wie am Standort in Pfungstadt, der schon Ende des Jahres geschlossen wird. In Garrel sollen spätestens 2017 die Lichter ausgehen.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wirft dem Management Fehler vor. So habe man zu spät auf den Backstationen-Trend im Handel reagiert, der die Nachfrage nach tiefgekühlten Brötchen etc. angekurbelt hat. Die Werke in Lübeck und Lünen sollen ausgebaut werden. Lieken hat derzeit etwa 4.500 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rd. 700 Mio. Euro.