Deutsche Umwelthilfe Abgabe auf Einwegtüten vorgeschlagen

Mit einer Abgabe von 22 Cent auf jede im Handel abgegebene Einwegtüte will die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Verbrauch von Tüten hierzulande drastisch reduzieren. Info-Material soll Verbraucher über die Vorteile von Mehrwegtragetaschen informieren.

Donnerstag, 18. April 2013 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

Mehr als 5 Mrd. Plastiktüten gehen nach Schätzungen des DUH in Deutschland Jahr für Jahr über die Ladentheken. Mit der Abgabe soll diese Zahl drastisch reduziert werden. Anders als eine materialbasierte Steuer, für die der Tütenhersteller aufkommt, führt eine verbraucherbezogene direkte Abgabe pro Tragetasche nach Überzeugung der DUH zu einer sofortigen Verringerung ihrer Verbreitung. Thomas Fischer, DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft, verweist auf die Erfolge in mit diesem Modell in Irland: Nach Einführung einer Abgabe auf Tüten seien dort statt 328 nur noch 8 Stück pro Kopf und Jahr abgegeben worden. Die DUH möchte die Abgabe auf alle Einwegtüten einführen, auch auf Papiertüten, um ein Ausweichen des Handels zu verhindern.

Rechtlich könne laut Fischer eine Abgabe auf Einwegtragetaschen entweder bundesweit oder auch auf Länderebene eingeführt werden. Ein striktes Plastiktütenverbot fällt nach seinen Worten als Alternative zur Abgabe aus, weil sie gegen die Verpackungsrichtlinie der EU verstoßen würde. Die Einnahmen aus der Abgabe sollten den Naturschutzstiftungen der Länder zugute kommen.