„Die vorhandenen finanziellen Mittel reichen aus meiner Sicht nicht aus", sagte Rösch. Er bezweifelt, dass die 400 Mio. Euro, die Karstadt bis 2015 in die Sanierung investieren will, allein aus dem Cashflow kommen können, wie Berggruen es plant. Er forderte den Investor auf, „endlich eine vernünftige Anschubfinanzierung" zu leisten. Ein Karstadt-Sprecher widersprach, ebenfalls im „Handelsblatt": „Es gibt keinen Anlass anzunehmen, dass das geplante Investment nicht ausreichend ist und Karstadt dies nicht aus seinem Cashflow finanzieren kann."
Dementiert wurde auch ein Bericht des „Spiegels", dass sich Karstadt von Premium-Filialen wie dem KaDeWe in Berlin trennen wolle.
Karstadt hatte Mitte Juli den Abbau von 2000 Arbeitsplätzen angekündigt. Ende August läuft der Sanierungstarifvertrag aus. Die Einschnitte begründete Karstadt-Chef Andrew Jennings mit dem Konzernumbau und einem schwierigen Geschäftsumfeld wegen der Euro-Krise. Die Zahl der Karstadt-Filialen solle aber unverändert bleiben.
Karstadt Neue Kritik an Berggruen
Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen wird nun auch vom Aufsichtsrat der Warenhauskette kritisiert. Berggruen nehme zu wenig Geld in die Hand, um den „gigantischen Investitionsstau" aus den vergangenen Jahren zu lösen, sagte Johann Rösch, Handelsexperte von Verdi und Karstadt-Aufsichtsrat, dem „Handelsblatt".