Metro Kostensenkungen sollen Ergebnis verbessern

Metro-Chef Olaf Koch (Foto) will mit Preissenkungen, veränderten Sortimenten und zusätzlichem Service die Geschäfte ankurbeln. Beim Umsatz gelingt das bereits. Das Ergebnis soll durch Kostensenkungen verbessert werden.

Dienstag, 31. Juli 2012 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Metro AG

Im ersten Halbjahr des Jahres ist der Konzernumsatz um 2 Prozent auf 31,5 Mrd. Euro gestiegen. Allerdings hat der Preiskampf bei Unterhaltungselektronik und Lebensmitteln das Unternehmen in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich stand im ersten Halbjahr 2012 ein Verlust von 110 Mio. Euro nach 54 Mio. Euro Gewinn im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Neuausrichtung der Metro zeigt nach Angaben von Vorstandschef Olaf Koch mit steigenden Umsätzen und ersten positiven Effekten im Ergebnis aber bereits Wirkung. Koch bestätigte die Prognose, dass der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn im Gesamtjahr das Vorjahresniveau erreichen wird. „Wir sind unverändert überzeugt, dass wir im Gesamtjahr ein Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau erreichen können", erklärte Koch. Das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis soll in etwa auf Höhe des Vorjahres von knapp 2,4 Mrd. Euro ausfallen. Im zweiten Quartal wurde bei dieser Kennziffer zwar ein Anstieg um 2,5 Prozent auf 314 Mio. Euro erzielt. Durch den schwachen Jahresauftakt liegt Metro im Halbjahr aber noch deutlich unter Vorjahresniveau.

Real und Kaufhof seien krisensicher und robust, so Koch. Das ändere nichts daran, dass man sich von Kaufhof (Umsatzminus im ersten Halbjahr von 0,7 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro; davon in Deutschland 1,3 Mrd. Euro Umsatz bei einem Rückgang um 0,9 Prozent) trennen wolle, wenn ein Investor in der Lage sei, einen fairen Preis zu zahlen. Acht Kaufhof-Filialen wurden im ersten Halbjahr grundlegend modernisiert. Der Bereich Unterhaltungselektronik ist fast komplett zu Gunsten von hochwertigen Textilien verschwunden. Real habe sich besser als der SB-Warenhaussektor in Deutschland entwickelt. Der Umsatz von Real stieg im ersten Halbjahr 2012 um 0,1 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro. Der Onlineshop von Real umfasst inzwischen mehr als 11.000 Artikel, sein Umsatz legte um 40 Prozent zu.

Koch gab bekannt, dass mit dem im Mai angekündigten Programm dauerhaft sogar mehr als 120 Mio. Euro eingespart werden könnten. Bislang war von 100 Mio. Euro die Rede. Rund zwei Drittel davon sollen bei den Sachkosten, ein Drittel beim Personal eingespart werden. Der Düsseldorfer Konzern streicht im Zuge des Programms weltweit etwa 900 Stellen in der Verwaltung.