Schlecker Ausverkauf im In- und Ausland

Die österreichische Restrukturierungsgesellschaft TAP 09 übernimmt die österreichische Anton Schlecker Gesellschaft m.b.H. mit ihren Zweigniederlassungen und insgesamt 1.350 Standorten in Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg. 4.600 der rund 5.000 Mitarbeiter will TAP 09 eine Weiterbeschäftigung anbieten, gibt Schlecker bekannt.

Dienstag, 31. Juli 2012 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Über den Kaufpreis und die Vertragsdetails sei Stillschweigen vereinbart worden.

TAP 09 plane, die Märkte zu einer „Nahversorgungskette" zu entwickeln, die neben den Drogeriewaren weitere Sortimente für den täglichen Bedarf anbieten wird. Das Drogeriemarktkonzept wolle man als Basis zunächst übernehmen. In Zukunft soll Schlecker Österreich den Handelsnamen „daily" tragen.

In Deutschland hat Schlecker indes im Juni 2012 mit einem Viertel mehr Kunden als im Vormonat (auf 5,1 Mio.) und einem Durchschnittsbon von 15 Euro das beste Geschäft seit Langem gemacht, berichtet die GfK – aber auch das letzte. Vor allem die Stammkäufer der Discounter kauften im letzten Ausverkaufsmonat stärker bei Schlecker ein als üblicherweise.

Jeder Kunde gab im Ausverkaufsmonat Juni fast doppelt so viel aus wie in den Monaten zuvor und gut ein Drittel mehr als während der ersten Ausverkaufsrunde im März – obwohl die Preisabschläge 30, 50 oder 70 Prozent betrugen. Restartikel gingen für gerade einmal 20 Cent weg. Damit wurden Mengen eingekauft, die unmöglich in kurzer Zeit verbraucht werden können. Das wird zwangsläufig zu einer geringeren Mengennachfrage in den kommenden Monaten führen. Wie erste Bevorratungs-Analysen der GfK zeigen, sind die Sortimentsbereiche Körperpflege/Kosmetik sowie Wasch-, Putz-, Reinigungsmittel stärker betroffen als zum Beispiel Papierwaren oder Tiernahrung.

Nach einer Gain&Loss-Analyse der GfK werden jeweils rund 30 Prozent der bisherigen Schlecker-Umsätze zu den Vollsortimentern und zu den Discountern abwandern. Die anderen Drogeriemarktketten können mit etwa einem Drittel der Schlecker-Umsätze rechnen, der Fachhandel mit rund 8 Prozent.