Schlecker „Tragödie und Desaster"

In einem persönlichen Statement äußern sich Meike und Lars Schlecker zu den Umständen der Schlecker-Pleite.

Freitag, 22. Juni 2012 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis
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„Die Insolvenz selbst ist sicher auch das Ergebnis unternehmerischer Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre. Wir haben zu spät begonnen, konsequent und mit allem Nachdruck gegenzusteuern", heißt es in der Mitteilung. Das Wachstumsmodell der Vergangenheit sei zum Wackelstein für das laufende Geschäft und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmung geworden. „Die Sortimente, Preise sowie die Ladengestaltung und das Marketing konnten nicht schnell genug angepasst werden."

Auch zu den Vermögensverhältnissen äußern sich Tochter und Sohn von Anton Schlecker. Hier müsse man einige Dinge auseinanderhalten. Der Satz „Es ist nichts mehr da", ausgesprochen auf der ersten Schlecker-Pressekonferenz zu Beginn der Insolvenz sei absolut richtig gewesen. „Unser Vater, Anton Schlecker, und die Anton Schlecker e.K. sind berechtigterweise in die Insolvenz gegangen. Ein signifikantes Vermögen, das dies hätte verhindern oder die Restrukturierung sichern können, hat es nicht gegeben, was auch der Insolvenzverwalter inzwischen mehrfach bestätigt hat."

Während Anton Schlecker selbst kein Vermögen mehr besäße, würden ihn Frau und Kinder unterstützen. „Unsere Mutter hat mit unserem Vater Gütertrennung vereinbart und auch wir, die Kinder Meike und Lars Schlecker, verfügen über ein eigenes Vermögen."

Zum Schluß heißt es: „Wir wollen nicht jammern und es sind die vielen ehemaligen Schlecker-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, denen unser Dank für die vergangenen Jahre und unser Mitgefühl in dieser schwierigen Phase gehört."