Schlecker Absage für KfW-Kredit

Die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker erhält keine Unterstützung der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Finanzierung einer Transfergesellschaft für die rund 11.750 Schlecker-Mitarbeiter, die bis Ende März ihre Jobs verlieren sollen.

Montag, 12. März 2012 - Handel-Archiv
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Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hatte am Freitag erklärt, es werde eine Zwischenfinanzierung mittels KfW-Kredit geprüft, denn die liquiden Mittel für eine Transfergesellschaft seien in der Startphase sonst nicht gegeben. Benötigt würde ein Darlehen in Höhe von 70 bis 75 Mio. Euro.

Schlecker erfülle jedoch nicht die Kriterien, bestätigte laut dpa ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums am Sonntag einen entsprechenden Bericht der „Welt am Sonntag". Die Kredite der KfW seien auf kleine und mittelständische Firmen ausgerichtet. „Grundsätzlich ist das jeweilige Bundesland, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, Ansprechpartner und Koordinator zwischen den Bundesländern in Finanzierungsfragen", so der Sprecher weiter. Gefragt sei also Baden-Württemberg. Nach Informationen der „Welt am Sonntag" hat das Berliner Ministerium dem Insolvenzverwalter die Ablehnung von KfW-Krediten bereits mitgeteilt.

Eine Verdi-Sprecherin kritisierte: „Es kann nicht sein, dass sich das Wirtschaftsministerium angesichts des ungewissen Schicksals tausender Frauen auf eine rein formale Begründung zurückzieht, sondern es braucht hier eine Entscheidung der Politik, wie es sie auch schon in anderen Fällen gegeben hat."