Die Unternehmen sollen für Lagerarbeiter und Staplerfahrer rechtswidrige Werkverträge geschlossen haben. Dadurch seien diese Leiharbeiter rund 30 Prozent unter Tarif bezahlt sowie Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen worden. Die Pressestelle der zur Schwarz-Gruppe gehörenden Kaufland-Kette mit Sitz im baden-württembergischen Neckarsulm bestätigte die Razzia und bekräftigte, dass man den Zoll „umfänglich" unterstütze. Zu den Vorwürfen teilte Kaufland mit, dass der Logistik-Bereich mit verschiedenen geprüften Dienstleistern unter Einhaltung aller einschlägigen Gesetze zusammenarbeite und die Mitarbeiter bei diesen Unternehmen „mit klar definierten Vertragsbedingungen" in festen Vertragsverhältnissen stünden.
Bei Netto Marken-Discount sprach man von unangemeldeten Kontrollen, die das Hauptzollamt regelmäßig durchführe. Man habe wie in den Vorjahren die Arbeit des Hauptzollamtes unterstützt und Einsicht in alle gewünschten Dokumente gewährt. Beanstandungen seien nicht bekannt. Aus den Untersuchungen der Vergangenheit hätten sich keine weiteren Ermittlungen ergeben.
Im Auftrag der Staatsanwaltschaften Bamberg, Regensburg und Stuttgart stellten die Ermittler in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen zahlreiche Beweise sicher. Die Höhe des Schadens für die Sozialversicherung könne erst nach Auswertung der Beweise beziffert werden. Dies könne Monate dauern.
Leiharbeit Großrazzia bei Kaufland und Netto
Mehr als 450 Zollfahnder haben am Dienstag bundesweit sechs Warenzentren der Unternehmen Kaufland und Netto Marken-Discount sowie Wohn- und Geschäftsräume durchsucht.