Internationaler Handel Deutsche weniger profitabel

Deutsche Handelskonzerne gehören zusammen mit den französischen zu den global aktivsten, so das Ergebnis des aktuellen Deloitte-Reports "Switching Channels - Global Powers of Retailing 2012". Jedoch lagen die deutschen Anbieter 2010 sowohl beim Umsatz als auch bei der Profitabilität deutlich hinter französischen und britischen Konzernen.

Donnerstag, 19. Januar 2012 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Insgesamt legten die Umsätze der größten 250 Handelsunternehmen währungsbereinigt um 5,3 Prozent zu; die der europäischen Anbieter stiegen stärker als der Durchschnitt. Im Ranking spiegelt sich dies jedoch laut Deloitte nicht wider, da sich der vergleichsweise schwache Euro trotz soliden Wachstums negativ auf die Profitabilität und das Umsatzranking der Europäer auswirke.

Als größter deutscher Handelskonzern steht die Metro nach Wal Mart, Carrefour und Tesco weltweit auf Platz vier im Ranking, gefolgt von der Schwarz Unternehmenstreuhand (Rang 6) und Aldi (Rang 10). Rewe und Edeka kamen auf die Plätze 12 und 16.

Im innereuropäischen Ranking verwies Tesco die Metro auf Rang drei. Die Liste der Newcomer wurde von Karstadt angeführt (Platz 180). Unter den am schnellsten wachsenden Unternehmen fand sich als deutsches Unternehmen nur Rossmann (Platz 37). In der Top 30 mit den besten "Q-Ratio-Werten", also dem Verhältnis materieller zu nicht-materiellen Werten wie Markenimage oder Reputation, war kein deutsches Unternehmen vertreten.

"Heute im Jahr 2012 sind die Perspektiven für die Handelsunternehmen gemischt. Das allgemeine Wachstum schwächt sich deutlich ab. Die Aussichten - vor allem in Europa und den USA, aber auch in einigen BRIC-Staaten, sind unsicher. Sicher ist hingegen die Fortsetzung des Globalisierungstrends in der Handelsbranche - und die steigende Notwendigkeit einer Multi-Channel-Vertriebsstrategie für jedes einzelne Unternehmen", ergänzt Dr. Dieter Thormann, Partner und Industry Leader Consumer Business bei Deloitte.