Bundesverbraucherministerium Will gegen Lebensmittelverschwendung angehen

Das Bundesverbraucherministerium will eine umfassende Untersuchung erstellen lassen, die konkrete und belastbare Zahlen über die Art und Menge der Nahrungsmittel liefern soll, die in Deutschland Jahr für Jahr auf dem Müll landen.

Dienstag, 30. August 2011 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Dazu hat das Ministerium bei den Marktforschern von Forsa eine Umfrage in Auftrag gegeben, die die Einkaufsgewohnheiten deutscher Verbraucher unter die Lupe nimmt. Danach gehen 57 Prozent der Verbraucher mehrmals pro Woche einkaufen. 32 Prozent kaufen einmal pro Woche ein, zwei Prozent alle zwei Wochen und ein Prozent nur einmal im Monat. Der bevorzugte Ort des Einkaufs von Lebensmitteln bleibt mit großem Abstand der Supermarkt: 82 Prozent der Bundesbürger kaufen häufig, 17 Prozent mindestens „hin und wieder" dort ein. Auf Wochenmärkten kaufen 15 Prozent häufig, 53 Prozent hin und wieder, 31 Prozent aber nie ihre Lebensmittel ein. Im Bioladen kaufen zwölf Prozent häufig, 40 Prozent hin und wieder und 48 Prozent nie Lebensmittel ein. Direkt auf dem Bauernhof kaufen nur acht Prozent der Verbraucher häufig und 38 Prozent hin und wieder ihre Lebensmittel ein.

Wie das Bundesverbraucherministerium bereits in im Frühjahr 2011 veröffentlichten Befragungen hatte ermitteln lassen, werfen rund 84 Prozent der Verbraucher Lebensmittel weg, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen oder die Ware verdorben ist. 19 Prozent nennen zu große Packungen als Hauptgrund. 16 Prozent werfen Lebensmittel weg, weil sie ihnen „nicht schmecken". Und rund ein Viertel gab an, zu viel gekauft zu haben.

Forsa befragte im Januar dieses Jahres 1001 Bundesbürger ab 14 Jahren. Das Ministerium plant, auch die Gründe für die europaweit steigenden Wegwerfraten aufzudecken. Bis Ende 2011 sollen erste Ergebnisse vorliegen. Zudem sollen Vorschläge zur Abfall-Verringerung erarbeitet werden.