„Wir nehmen die Ankündigung gelassen zur Kenntnis", sagte Görg-Sprecher Thomas Schulz. Hintergrund ist eine Klage auf Schadenersatz von rund 175 Mio. Euro, die Görg gegen den ehemaligen Arcandor-Chef und weitere Topmanager im Sommer vergangenen Jahres eingereicht hatte. Auslöser der Klage ist der umstrittene Verkauf von mehreren Karstadt-Immobilien an den Oppenheim-Esch-Fonds. Die Immobilien waren anschließend nach Einschätzung von Görg überteuert zurückgemietet worden. Der millionenschwere Schadenersatz-Prozess soll im April in Essen beginnen.
Middelhoff-Anwalt Holtermüller wies die Vorwürfe gegen seinen Mandanten zurück. „Es fehlt jedwede Pflichtwidrigkeit meines Mandanten Thomas Middelhoff, es gibt keinen dadurch entstandenen Schaden und erst recht keinen Schaden in dieser Höhe", heißt es in der Stellungnahme. Insolvenzverwalter Görg warf der Anwalt vor, in seiner Klage „wesentliche Umstände wissentlich verschwiegen" zu haben. Dies stelle einen schweren Verstoß gegen die „prozessuale Wahrheitspflicht" dar.
Karstadt Middelhoff kündigt Strafanzeige an
Der ehemalige Arcandor-Chef Thomas Middelhoff will gegen Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg Strafanzeige wegen versuchten Prozessbetrugs stellen. Die Anzeige werde voraussichtlich in der kommenden Woche bei der Essener Staatsanwaltschaft eingereicht, kündigte Middelhoff-Anwalt Winfried Holtermüller am Freitag an.