Convenience Königsdisziplin der Frische - „Die Nachfrage steigt und steigt“

An der Ultrafrische scheiden sich im deutschen Markt die Geister. Die Full-Service-Beschicker der Frischetruhen im LEH bauen auf deutliche Unterscheidungsmerkmale.

Freitag, 19. September 2014 - Sortimente
Dieter Druck
Artikelbild Königsdisziplin der Frische - „Die Nachfrage steigt und steigt“
Bildquelle: Shutterstock

„Die Nachfrage steigt und steigt“, sagt auch Hartwig Retzlaff, seit Kurzem neues Mitglied in der Geschäftsleitung von Deutsche See Fischmanufaktur und dort verantwortlich für die Bereiche Einkauf und Vertrieb, mit Blick auf das vor etwas mehr als einem Jahr aufgelegte Chilled-Food-Konzept unter der Marke City Farming. Die Nachfrage entwickele sich einerseits sehr positiv in den Ballungsräumen, aber auch zunehmend in ländlichen Regionen bzw. Kleinstädten, wo insbesondere Sushi stark im Kommen sei. Offensichtlich treffe das Angebot den Nerv von Konsumenten, die sich immer mehr von den klassischen Hauptmahlzeiten in Richtung Snacking / Zwischendurchmahlzeit bewegen würden. Damit verknüpft sei ein kontinuierlicher Distributionsausbau bei dem wöchentlich neue Märkte aufgeschaltet würden. Für das kommende Jahr strebt Retzlaff die nationale Abdeckung an.

Kern für das Chilled-Food-Angebot sei der umfassende Service für die Frischeinseln der Handelspartner, „gewährleistet durch hochwertige Frischprodukte, eine motivierte Mannschaft und 300 Fahrzeuge“. Den Markt sieht Retzlaff vor allem geprägt durch ständige Trendwechsel, auf die Deutsche See dank flexibler Produktionsabläufe sehr schnell reagieren könne.

Ab September wird das Angebot durch einen neuen Wrap und vier Farmsalate, die sich für den Direktverzehr eignen, erweitert. „City Farming betrachten wir als sehr dynamisches Sortiment, bringen immer wieder Innovationen an den Start und überdenken die aktuellen Produkte. Eines ändert sich aber nicht: Sushi ist ein Megatrend!“ Dabei sei Sushi gleichzeitig die Königsdisziplin in Bezug auf die Frische. Dafür müssten Rohware, händische Fertigung, ganz im Sinne einer Manufaktur, sowie die Logistik perfekt aufeinander abgestimmt sein. Derzeit entsteht am Standort Bremerhaven die größte Sushi-Produktion Europa.

Auch wenn derzeit im deutschen Handel noch die Präsentation von Chilled Food in Conveniencetruhen üblicherweise im Umfeld Obst und Gemüse stattfindet, können im Zuge der Etablierung des Angebotes und der Sortimentsentwicklung auch Schranklösungen ins Spiel kommen.

Sicherlich haben die Hard- und Softdiscounter Anteil an der aktuellen Dynamik, speziell im Sushi-Markt, die mit der Einführung von SB-Fisch jetzt auch Sushi vermehrt anbieten bzw. an entsprechenden Konzepten arbeiten. Lidl hat schon den nationalen Durchsatz, bei Aldi haben nach Schätzung von Brancheninsidern erst die Hälfte der Verkaufsstellen Sushi im Sortiment, Penny hat damit angefangen, und Netto arbeitet an entsprechenden Konzepten (siehe auch LP 10/2014). Also ist hier auch noch viel Luft nach oben.

Hinzu kommt, dass hierzulande die Zahl der Verwender mit der stärkeren Distribution zunehmen wird. Und das sind beileibe nicht nur die Jungen.

Natürlich gibt es auch auf Handels- wie Herstellerseite auch Skeptiker, die Ultrafrische bzw. Chilled Food vollkommen überbewertet abtun. Vielleicht hatte man in der ersten Euphorie vor knapp einem Jahrzehnt zu viel erwartet, vielleicht zu sehr den schnellen Erfolg gesucht, vielleicht unterschätzt, wie lange dauerhafte Veränderungen im Einkaufsverhalten dauern.

Branchenreport
Die im Branchenreport CONVENIENCE 2014 von BBE media befragten Entscheider und Marktkenner prognostizieren für die nächsten fünf Jahre ein durchschnittliches Plus von jährlich 3,7 Prozent für die gekühlte Convenience. Der Branchenreport umfasst 540 Seiten (DIN A4) und kostet 890 Euro (zzgl. Mwst.) Themen sind u. a.: Präferenzen, Kauf- und Ernährungsgewohnheiten, Convenience-Orientierung und -Ausgaben, die wichtigsten Vertriebswege und Vertriebskonzepte für Convenience-Produkte sowie die Bedeutung einzelner Sortimentsbereiche.

Kontakt: Udo Mett, Verlag BBE media Tel.: 02631/879–400, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen „To-go- und City-Konzepte sind Schlüsselformate für die Expansion der Ultrafrische.“
Tim Hörnemann, Natsu
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