Biofach Sicherheit statt Risiko

Die Biofach bleibt der Termin in Sachen Produktinnovationen 
der Bio-Markenartikler. Mit welchen Neuprodukten Hersteller 
das Wachstum der Handelsmarken bremsen wollen.

Mittwoch, 20. März 2024 - Sortimente
Bettina Röttig
Artikelbild Sicherheit statt Risiko
Bildquelle: NuernbergMesse / Frank Boxler

Convenience, weg vom klassischen Zucker, vegan: In Zeiten, die mit wirtschaftlichen Unsicherheiten verknüpft sind, setzen Bio-Markenhersteller auf die Fortschreibung etablierter Konsumtrends. Das zeigte die Leistungsschau der Branche, die Biofach in Nürnberg. Das wichtige Ziel der Unternehmen: Marktanteile zurückgewinnen. Denn in den vergangenen Monaten konnten die Handelsmarken noch einmal deutlich zulegen, sowohl Bio-Supermarktketten als auch der konventionelle Handel haben die Angebote ausgebaut. So stieg der Handelsmarkenanteil im Bio-Markt in den ersten drei Quartalen 2023 laut GfK im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 52 auf 56 Prozent, die Nielsen-Marktforscher hatten ein Wachstum für das Gesamtjahr von 15 Prozent ausgewiesen, fasst Diana Schaack, AMI-Marktanalystin, zusammen.

Ob im Frühstückssegment oder bei Genussprodukten: Geringere Zuckergehalte und der Austausch von Haushaltszucker durch natürliche Alternativen stehen weiterhin im Fokus der Produktentwicklung und Kommunikation.

Verzicht auf Kristallzucker
So setzt Brinkers Food im neuen bio-veganen Mandel-Schoko-Aufstrich auf Datteln als natürliches Süßungsmittel, das durch den vergleichsweise niedrigen glykämischen Index besonders positiv wahrgenommen wird. Der Aufstrich kommt so mit einem um 30 Prozent verringerten Zuckeranteil aus. Tafelschokoladen, rein mit gemahlenen Datteln gesüßt und mit Nüssen und Früchten angereichert, stellte auch Djoon Foods unter der Marke Djoon vor. Die neuen bio-veganen Sorten: Nougat Crisp, Raspberry Cream und Bomba di Pistacchio.

Auf Agavendicksaft setzt die Marke Byodo und ergänzt ihr Feinkostangebot um ein Tomaten-Ketchup ohne Kristallzucker. Auch die Marke Dr. Kargs wirbt für die neuen Hafer-Minis Apfel-Zimt mit der Verwendung von Agavendicksaft und einer besonders kurzen Zutatenliste. Die vegane Rezeptur der Cracker besteht aus nur fünf Rohstoffen.

Nach der Porridge-Welle sind aktuell Baked Oats als süßes Frühstück angesagt. Davert ermöglicht die Zubereitung auch in kleinen Mengen in kürzester Zeit. Die Baked-Oats-Tassenku­chen in den Sorten Schoko-Brownie und Apfelstrudel sind ebenfalls mit Datteln gesüßt. Sie sind ab sofort erhältlich und bieten ein vollwertiges Frühstück. Auf Kokosblütenzucker setzt Davert in den neuen süßen Aufstrichen Nutbutter Vanillekipferl und Zimtschnecke auf Basis von Mandeln und Cashewnüssen.

Mit 60 Prozent weniger Zucker und Fett sowie als palmölfrei bewirbt Nabio (Naba Feinkost) den neuen Brotaufstrich Zimtschnecke. Die Creme auf Basis von weißen Bohnen wird mit Agavendicksaft gesüßt und greift ebenfalls den Hype um Zimtschnecken auf, der in den letzten zwei Jahren in der Eröffnung von Zimtschnecken-Ladenketten gipfelte.

Für die schnelle Küche
Weiter forciert werden Angebote für Convenience-Produkte in Bio-Qualität. Dabei geht es vor allem um vegane Alternativen und einen Fokus auf heimischen Zutaten. Weiter im Trend ist Hafer. Mit den Hafer-BBQ-Burgern ergänzt der Traditionshersteller Bauck Mühle, der sich erstmals unter neuem Markenauftritt (zuvor Bauckhof) präsentierte, sein Angebot an Fleischersatzprodukten zum Anrühren im Trocken­sortiment.

Dem Wunsch nach Bio-Schnellgerichten kommt auch die Bohlsener Mühle nach. Das Sortiment umfasst vier Hülsenfrucht-Bratlinge: Favabohnen-Burger, Grüne-Erbsen-Sticks, Rote-Linsen-Balls und Kichererbsen-Falafel. Die Produkte zum Anmischen eignen sich für Grill oder Pfanne. Neben Haferflocken gehören je nach Sorte geschrotete Favabohnen, Erbsenmehl, geschrotete rote Linsen oder geschrotete Kichererbsen zur Basis. Die Erbsen und Favabohnen stammen von deutschen Bio-Höfen und werden handwerklich in der eigenen Wassermühle vermahlen. Auch für die Beilagen sorgt der Hersteller mit drei neuen Couscous-Salaten in den Geschmacksrichtungen Taboulé, Orient und Linsen.

Exotische Aromen und den Trend zu fermentierten Produkten hat Bio Lutz aus Österreich aufgegriffen. Die neuen veganen Salatdressings der Marke werden mit der Lake aus der Kimchi-Fermentation hergestellt. Die koreanische Spezialität gilt als besonders gesund und verleiht den drei Dressings „Kimchi-Style“ eine besonde­re Geschmacksnote.

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