Edeka Kritik an Gutfleisch

Verbraucherschützer werfen Edeka Verbrauchertäuschung vor und sprechen von Betrug. Anlass dafür sind Recherchen von NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin zur Edeka-Marke Gutfleisch.

Donnerstag, 07. August 2014 - Industrie-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

Kunden könnten nicht immer nachvollziehen, woher das Fleisch stamme. Bei Testkäufen des NDR war Rindfleisch aus Uruguay als Gutfleisch-Produkt angeboten worden, obwohl Edeka die Marke als Produkt aus der Region bewirbt. So würden Kunden getäuscht, kritisiert der Bundesverband der Verbraucherzentralen.

Ein ehemaliger Edeka-Mitarbeiter, der die Marke Gutfleisch mit entwickelt habe, sagte im Interview mit NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin, die Mängel bei der Transparenz ließen Gutfleisch nicht mehr als Qualitätsmarke, sondern eher als Hülle erscheinen. In der Online-Datenbank finden sich nach NDR-Aussagen Lücken. Im Netz seien Fleisch-Lieferungen zum Teil nicht nachzuvollziehen. Darüber hinaus fänden sich fehlende oder abgelaufene Lizenzen für Futtermittellieferanten.

Laut Homepage setzt Gutfleisch auf Familienbetriebe. Zu den sogenannten Familienbetrieben zählt der Liste der Lieferanten zufolge jedoch auch ein Betrieb aus Mecklenburg-Vorpommern mit 25.000 Mastplätzen. Edeka-Nord teilte dem NDR auf Anfrage mit, dass für das Handelsunternehmen nicht die Größe des Lieferanten entscheidend sei, sondern dass der Betrieb inhabergeführt sei.

Darüber hinaus verteidigt Edeka-Nord das Gutfleisch-Transparenz-Programm, das eine einzigartige Informationsleistung darstelle. Fehlende Informationen wolle man ergänzen. Außerdem schreibt das Unternehmen, die Ware verlasse das unternehmenseigene Fleischwerk richtig gekennzeichnet. Man werde mit einem Anschreiben seine Märkte nochmals auf eine korrekte Auslobung der Ware hinweisen. Eine falsche Kennzeichnung der Ware sei nicht in Ordnung und ohne Diskussion ein Fehler.