Industrieverbände Sorge wegen EEG-Gesetz

Zahlreiche Unternehmen der Ernährungsindustrie sorgen sich um ihre Energiekosten. Aktuell wird auf europäischer Ebene das EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz überarbeitet. Der neue Entwurf sieht vor, dass zahlreiche Rabatte wegfallen.

Samstag, 05. April 2014 - Industrie-Archiv
Lebensmittelpraxis

Die BVE fordert daher Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel auf, sich bei seinem heutigen Treffen mit EU-Wettbewerbskommissar Almunia in Brüssel ehrgeizig für die betroffenen Branchen und Unternehmen der Ernährungsindustrie einzusetzen. Wichtige Teilbranchen der Ernährungsindustrie, wie die Fleisch-, Geflügel,- Mühlen-, Teigwaren-, Cerealien-, Würzmittel-, Feinkost-, Mineralbrunnen-, Zucker-, Speiseeis- und Süßwarenbranche sowie die kartoffelverarbeitende Industrie, sind derzeit noch nicht im Entwurf berücksichtigt. „Insgesamt würden über 300 Betriebe mit rund 65.000 Beschäftigten aus der derzeitigen EEG-Umlagebefreiung fallen", erklärt BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff. „Aufgrund der niedrigen Margen in der Lebensmittelbranche und der starken internationalen Verflechtung wäre die Wettbewerbsfähigkeit und Existenz vieler Betriebe gefährdet." Protest kommt auch von der deutschen Milchindustrie. Der Milchindustrieverband argumentiert: „Die deutsche Milchindustrie ist sowohl exportstark als auch exportabhängig. Die deutschen Molkereien verkaufen fast 50 Prozent ihrer Produkte in Länder, die keiner EEG-Umlage unterliegen und stehen dort im harten Wettbewerb mit ausländischen Milchverarbeitern." Milch werde gekühlt, erhitzt, getrocknet oder nach der Verarbeitung eingefroren. Die Energiekosten sind nach den Kosten für die Rohmilch der größte Kostenfaktor. Fazit des Verbands: Nur wenn die exportstarken deutschen Molkereien von der EEG-Umlage befreit bleiben, können diese im Wettbewerb bestehen.