Schlecker Datenpanne wird teuer

Das Datenleck im Internet wird für die Drogeriekette Schlecker vergleichsweise teuer: Eine „fünfstellige Anzahl“ von Online-Kunden habe den als Entschädigung gedachten Einkaufs-Gutschein im Wert von je fünf Euro bereits eingelöst, teilte ein Unternehmenssprecher auf dpa-Anfrage mit. 

Donnerstag, 16. September 2010 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

Ende August war bekanntgeworden, dass Datensätze von 150.000 Online-Kunden im Internet zugänglich waren. Sie enthielten Vor- und Nachnamen, Adresse, E-Mail-Adresse und Kunden-Profil für Werbezwecke. Auch 7,1 Mio. E-Mail-Adressen von Newsletter-Kunden waren im Internet abrufbar. Die Daten lagen auf dem Server eines externen Dienstleisters mit Sitz in Bonn. Ein Mainzer Internet-Unternehmer hatte das Leck durch Zufall entdeckt und öffentlich gemacht. Schlecker hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet, die Bonner Staatsanwaltschaft ermittle deshalb, hieß es. Schlecker vermutet, dass es zuvor einen „internen Angriff“ auf den Server gegeben habe. Fahrlässigkeit oder sicherheitstechnische Fehler könnten mittlerweile ausgeschlossen werden. Bei dem Dienstleister habe man eine „Verbesserung der Sicherheitsstandards“ veranlasst. Das gelte auch für den eigenen Online-Shop, teilte Schlecker weiter mit.