Schlecker Verhandlungen über Sozialplan

Über einen Sozialplan für den Abbau von 11.750 Arbeitsplätzen bei der insolventen Drogeriekette Schlecker wird seit Dienstag verhandelt. „Unser grundsätzliches Ziel ist es, die Zahl der abzubauenden Arbeitsplätze noch zu reduzieren", erklärt Bernhard Franke, der baden-württembergische Verdi-Fachbereichsleiter Handel. Die Arbeitsmarktexperten der BWA Akademie haben einen 6-Punktekatalog für den Mitarbeiter-Sozialplan vorgelegt.

Mittwoch, 07. März 2012 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Eigentlich müsse das Gesamtpaket über den Stellenabbau laut Franke bis zum übernächsten Wochenende stehen. Das sei jedoch kaum zu schaffen. Die Gespräche werden am heutigen Mittwoch und in der kommenden Woche fortgesetzt. „Neben dem Sozialplan sind wir sehr auf eine Transfergesellschaft angewiesen", sagte Franke.

Die BWA Akademie fordert, der Sozialplan für Schlecker solle folgende konkreten Maßnahmen umfassen:

  1. Schlecker muss schnellstmöglich erklären, welche Standorte wegfallen.
  2. Das Unternehmen muss ebenso darlegen, welche Mitarbeiter konkret vom Stellenabbau betroffen sind.
  3. In einem weiteren Schritt muss geklärt werden, für welche Standorte bzw. in welchen Bundesländern Fördermittel wie Länderförderprogramme für die Beratung und Begleitung der Menschen zur Verfügung stehen.
  4. Zudem sollten Perspektiven und berufliche Alternativen mit den betroffenen Mitarbeitern erarbeitet werden. Es gilt, die Arbeitsmarktlage zu prüfen und dementsprechend den Menschen Arbeitsmarktkenntnisse zu vermitteln.
  5. Darüber hinaus gilt es, den Qualifizierungsbedarf frühzeitig zu ermitteln, damit Lücken durch Fortbildungsmaßnahmen schnell geschlossen werden können und die Menschen zügig eine neue Chance bekommen.
  6. Die Tatsache, dass vor allem Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen sind, sollte gesondert berücksichtigt werden. Diese sind aufgrund ihrer familiären Situation meist beruflich nicht so flexibel. Hier gilt es, vor allem den regionalen Arbeitsmarkt zu durchleuchten und den Ressourcenbedarf zu ermitteln.