Wechselgeld Beschaffung lässt Preise steigen

Zum 1. Januar 2011 erhöht die Bundesbank die Entgelte, wenn Münzen von Geldinstituten oder Dienstleistern nicht in 620 bis 700 kg fassenden Norm-Containern, sondern in anderen Mengen abgegeben oder angenommen werden. Der Einzelhandel befürchtet so höhere Kosten bei der Beschaffung von Wechselgeld.

Montag, 03. Januar 2011 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Im Extremfall könne dies die Geschäfte bis zu 300 Prozent teurer kommen, sagte der Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser. „Die höheren Kosten werden wir zumindest teilweise auf die Verbraucher umlegen müssen". Viele Händler könnten sogar kein Münzgeld mehr von ihrer Hausbank bekommen, wenn Filialen diesen Service einstellten. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) erklärte dagegen: „Die Münzen werden auch nach dem 1. Januar 2011 rollen."

Mehrbelastungen, die auf die Wirtschaft zukommen, könnten aber durch Bündelung vor Ort zumindest teilweise abgefedert werden, sagte eine DSGV-Sprecherin in Berlin. Die Sparkassen hätten sich auf den Rückzug der Bundesbank aus der Bargeldverarbeitung vorbereitet. Sie hielten ihr flächendeckendes Bargeldangebot aufrecht, speziell auch für Händler und Gewerbetreibende.

Die Bundesbank erklärte, dass sie langfristige Änderungen bei der Münzgeldversorgung erstmals 2002 angekündigt habe. Die Erhöhung der Entgelte solle nun als Anreiz dienen, dass sich Marktlösungen entwickelten.