Wasgau Kettern hört auf

Alois Kettern, Vorstandsvorsitzender der Wasgau AG, Pirmasens, scheidet zum Jahreswechsel 2015/2016 aus dem Unternehmen aus. Der Manager hat den  Lebensmittelhändler, der auch über eigene Produktionsbetriebe sowie C+C-Geschäfte verfügt, über 40 Jahre lang begleitet.

Dienstag, 29. September 2015 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

In seiner Rede anlässlich der 90-Jahr-Feier der Wasgau erklärte Kettern, er „sei MHD-gefährdet“. Eine Auszeichnung der IHK werde er ins Foyer hängen und nicht in sein Büro in der dritten Etage, „in der die Luft zu dünn“ sei. Außerdem hätten alle Mitarbeiter ihren Anteil am Unternehmenserfolg. Die Jahre 2012 und 2013 seien hart gewesen, aber nun „ist die Wasgau wieder fit“, Arbeitgeber für rd. 4.000 Mitarbeiter und ein mutiger und pfiffiger regionaler Player, der z. B. schon vor einigen Jahren seine Fleischvermarktung komplett auf Bio umgestellt hat. Die Ausbildungsquote bei der Wasgau liegt aktuell bei 8 Prozent. 341,7 Mio. Euro Umsatz generierte das Unternehmen 2014. Kritik übte Kettern am Kartellamt, „das uns anlässlich der angefragten Einkaufskooperation mit der Edeka lange zwischen Baum und Borke hat hängen lassen“ und an der rheinland-pfälzischen Landesregierung, die sich für den vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 10 in der Pfalz einsetzen sollte. 2013 ist die Kölner Rewe Group bei der Wasgau eingestiegen (Mehrheitsbeteiligung der Rewe Markt GmbH an der Wasgau Food Beteiligungs GmbH), 2014 forcierte sie ihr Engagement. Eine Minderheitsbeteiligung von rd. 25 Prozent hat auch die Edeka Südwest.