Fertigkuchen Mehr Transparenz am Kuchenregal - Rudolf Ölz Meisterbäcker

Wahlfreiheit für Konsumenten: Die Verbraucherschutzminister sind dafür, auch bei verarbeiteten Eiern die Haltungsform der Hennen auf der Produktverpackung zu nennen. Viele Hersteller von Fertigkuchen setzen hierzulande schon länger Eier aus Bodenhaltung ein. Kommuniziert wird dies jedoch nicht offensiv.

Freitag, 27. Juni 2014 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild Mehr Transparenz am Kuchenregal - Rudolf Ölz Meisterbäcker
Bildquelle: Shutterstock

Etwa 25 Mio. Eier verarbeitet allein Rudolf Ölz Meisterbäcker aus dem österreichischen Dornbirn jährlich in seinen Produkten. Die Eier stammen seit dem Jahr 2009 (wobei die Umstellung schrittweise 2005 begann) zu 100 Prozent aus kontrollierter und herkunftsgesicherter Bodenhaltung, wie Daniela Kapelari-Langebner betont, Geschäftsführerin Marketing und Vertrieb: „Die strikte Einhaltung der Bodenhaltung wird von anerkannten Institutionen laufend kontrolliert.“ In der Zutatenliste findet der Kunde daher „Vollei aus Bodenhaltung“. Die Österreicher setzen in ihrer Kommunikation auch hierzulande den Fokus auf die Aspekte hochwertige Rohstoffe und österreichisches Back-Know-how. Fast 13 Prozent Plus gab es im Export im vergangenen Jahr, ein Anteil von 43 Prozent am Gesamtumsatz von 200,3 Mio. Euro. Kapelari-Langebner sieht vor allem in Deutschland die größten Wachstumspotenziale. „Wir sind mit der Entwicklung auf dem deutschen Markt sehr zufrieden“, sagt die Geschäftsführerin, „auch die ersten vier Monate in diesem Jahr zeigen bereits wieder ein hoch-dynamisches zweistelliges Wachstum.“ Zu rund 80 Prozent werden die Ölz-Feinbackwaren über Sonderplatzierungen verkauft. Gelistet sind die Produkte derzeit vor allem im Süden Deutschlands u. a. bei Rewe, Real, Globus, Tengelmann und Kaufland. Ab Juli sind die Österreicher mit ihren Produkten dann in weiteren 1.000 Edeka-Märkten im Süden und Südwesten gelistet.

Unabhängig vom Thema Herkunftsdeklaration der Zutat Ei im Fertigprodukt Kuchen und feine Backwaren, bleibt die Preisentwicklung – selbstverständlich auch die von Eiern – weiterhin für alle Marktbeteiligten im unternehmerischen Fokus. So konnten die Preiserhöhungen bei Butter, Milch, Zucker etc. meist nicht weitergeben werden. „Qualität und der Einsatz nachhaltiger Rohstoffe sind Teil unserer unternehmerischen Verantwortung, auch wenn sich die höheren Kosten nicht auffangen lassen“, sagt etwa Kamran Wuehrmann, Marketing Direktor bei Bahlsen. Uwe Trockels (Kuchenmeister) spricht von Preisverdopplungen für einige Rohstoffe in den vergangenen Jahren, ein Grund dafür seien gestiegene Anforderungen an Rohstoffe, etwa bei nachhaltigem Kakao oder nachhaltigem Palmöl: „Diese Kostensteigerungen mussten in den letzten Jahren durch Preiserhöhungen kompensiert werden.“

Bei den Backmischungen trifft der Verbraucher die Entscheidung, aus welcher Haltungsform die Eier stammen. Hersteller sehen derzeit hier vor allem die kleinen Kuchen, etwa Kleingebäcke wie Muffins oder Cupcakes auf dem Vormarsch. Für Mondelez ist der Bereich Backmischungen „ein wichtiges strategisches Feld“, das die Bremer mit ihren Marken Oreo und vor allem Milka belebt haben. Im Spätsommer soll die Backmischung „Milka Soft Cookies Limited Edition“ – laut Mondelez besonders große Kekse nach amerikanischer Art – dem Markt weitere Impulse geben. Ebenfalls ab Spätsommer ist eine PoS-Kampagne zum Thema Geburtstag geplant. Im Trend liegen (weiterhin) schokoladige Kleinkuchen wie Brownies: So hat etwa Kathi in seiner neuen Kleingebäckrange neben Papageienmuffins und Schokotörtchen auch Brownies im Angebot. Rosenmehl setzt auf die Rückbesinnung der Verbraucher auf die Themen Region und Traditionelles. Vier neue Backmischungen greifen in Bayern sehr beliebte Varianten auf wie „Omas frische Rohrnudeln“ oder „Oma Inges Apfelkuchen“

Das KAT-Siegel

Der 1995 gegründete Verein KAT, Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen, hat bereits 2011 das Siegel „Herkunft der Eier – Kontrolliert durch KAT“ eingeführt. Der Nachweis, dass verarbeitete Eier aus alternativer Haltung stammen, erfolgt ähnlich wie bei lose verkauften Eiern: Nach Angaben des Vereins sorgt ein datenbankgestütztes, mengenbasiertes Kontrollsystem mit Absicherung der Warenbewegungen dafür, dass sich die Eier in einem geschlossenen System befänden. Dies garantiere eine durchgehende Rückverfolgbarkeit für verarbeitete Eier. „Nur Lebensmittel, bei deren Herstellung nachweislich Eier aus dem KAT-System und keine Eier aus Käfig- oder Kleingruppenhaltung verarbeitet wurden, dürfen das Siegel tragen“, heißt es in einer Pressemeldung.

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