Der Barntruper Marktkauf von Andi Wiele liegt auf dem Land, zudem in einer Region, in der die Bevölkerung in den kommenden Jahren abnehmen und weiter altern wird. Die Kundenstruktur von Wieles Markt zeigt dies bereits. „Viele gerade ältere Leute kommen zu uns, weil sie hier ihren kompletten Einkauf erledigen wollen – von der Butter über Textilien bis zur Glühbirne“, sagt er. In der Konsequenz sieht er den Markt auch nicht als klassischen Vollsortimenter, sondern als „Landkaufhaus“, in das die Kunden auch mal kommen, um einfach unter Leuten zu sein. „Ältere Menschen haben einen anderen Anspruch an die Bedienung im Supermarkt“, hat Wiele festgestellt. „Sie wollen nicht nur einkaufen, sondern auch unterhalten werden.“ Also nehmen sich Wieles Mitarbeiter Zeit, bedienen sehr persönlich, halten auch mal einen längeren Schwatz. Es gilt der Grundsatz: Jeder bedient den Kunden, der ihn anspricht, bis der erhalten hat, was er suchte. „So vermeiden wir, dass es zu Aussagen kommt wie ,Schauen Sie dahinten mal’ oder gar ,das ist nicht meine Abteilung’“, sagt Wiele. Die Kunden honorieren dies: Der Durchschnittsbon liegt unter der Woche bei 21, am Wochenende bei 24 Euro.
Einen klassischen Lieferservice bietet Wiele nicht an, bei Bedarf liefert er die Einkäufe jedoch nach Hause. Bei Großgeräten ist eine Lieferung Standard, dann holen die Mitarbeiter auch die Altgeräte ab und kümmern sich um die Entsorgung. Den 2.900 qm großen Markt hat Wiele im September vergangenen Jahres übernommen, komplett umgebaut und im Zuge dieses Umbaus die Regalhöhen auf 1,60 m verringert, die Regalbreiten angepasst, zwei Ruhezonen eingerichtet und eine komplette Frische-Bedienungsabteilung installiert.
