Douglas Müller mischt mit

Der Drogerie-Unternehmer Erwin Müller könnte bald über eine Sperrminorität am Handelskonzern Douglas verfügen und damit eine Übernahme durch andere Interessenten verhindern.

Montag, 06. Februar 2012 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Douglas Holding AG

Aktuell hält Müller 10,81 Prozent der Douglas-Anteile, ist jedoch laut dpa zudem Stillhalter von sogenannten Verkaufsoptionen. Er könnte dadurch weitere 15 Prozent der Douglas-Aktien erwerben. Laut einer Stimmrechtsmitteilung verfällt die letzte Option am 21. September 2012.

Mit mehr als 25 Prozent würde Müller über eine Sperrminorität verfügen und könnte damit bestimmte Beschlüsse der Hauptversammlung verhindern.

Die im MDax notierte Douglas-Aktie legte nach den jüngsten Nachrichten deutlich zu. Ein Börsianer sagte gegenüber der dpa: „Damit könnte Müller eine Übernahme durch andere Interessenten wie die Gründerfamilie Kreke mit Finanzinvestoren verhindern. Oder er könnte selber aktiv werden und den Preis nach oben treiben wollen."

Hintergrund: Müller hatte bereits 2011 angekündigt, er wolle seinen Anteil an Douglas auf 15 bis 18 Prozent aufstocken und zum zweitgrößten Einzelaktionär aufsteigen. Bislang hat mit knapp 26 Prozent die Oetker-Gruppe die meisten Anteile. Die Familie Kreke besitzt 12,7 Prozent der Aktien, kommt aber mit der verwandten Familie Eklöh auf rund 30 Prozent.

Bei der Familie Kreke stieß das Engagement von Müller auf wenig Begeisterung. Im Januar hatte sie mitgeteilt, sie lote derzeit zusammen mit Finanzinvestoren ihre Möglichkeiten aus. Dazu könnte auch gehören, dass die Familie genügend Anteile kaufe, um den Konzern von der Börse zu nehmen. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Zur Douglas-Holding gehören neben den Douglas-Parfümerien zudem die Thalia-Buchgeschäfte, der Juwelier Christ und die Confiserie-Kette Hussel. Im Geschäftsjahr 2010/11 (30. September) belief sich der Umsatz auf rund 3,4 Mrd. Euro.