Tengelmann Gruppe A&P in Plan-Insolvenz

„Eine erfolgreiche Sanierung war unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr möglich, deshalb hat sich das Unternehmen entschieden, das Planinsolvenzverfahren einzuleiten", sagt Tengelmann-Chef Karl-Erivan W. Haub (Foto).

Montag, 13. Dezember 2010 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis
Artikelbild A&P in Plan-Insolvenz
Bildquelle: Stefan Mugrauer

Die US-Supermarktkette und Tengelmann-Tochter The Great Atlantic & Pacific Tea Company Inc. (A&P) hat ein Verfahren nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. „Der Vorteil von Chapter 11 liegt darin, dass Unternehmensstruktur und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Auf diese Weise erhält A&P wieder eine solide Finanzbasis, um die erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen voranzutreiben", so Haub weiter. Chapter 11 ist vergleichbar mit dem deutschen Planinsolvenzverfahren. Haub räumt ein, dass A&P durch die Übernahme und die schwierige Integration der Pathmark-Filialen im Jahr 2007 große finanzielle Belastung schultern musst. „Diese wurde noch verschärft durch die Weltwirtschaftskrise, die Ende 2008 über den amerikanischen Markt hereinbrach. Die Kombination aus hoher Verschuldung und plötzlich schwindender Kaufkraft der Verbraucher konnte das Unternehmen nicht kompensieren", betont Haub. Während des Verfahrens betreibt A&P sein Handelsgeschäft weiter. Geschäftsführung und Aufsichtsrat bleiben in ihrer Funktion. Die Übergangsfinanzierung in Höhe von 800 Mio. USD wird von der US-amerikanischen Bank J. P. Morgan gesichert. A&P betreibt im Nordosten der USA 395 Filialen und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 9,5 Mrd. USD. Tengelmann ist seit 1979 an A&P beteiligt und mit 38 Prozent größter Einzelaktionär.