Kopeika Unteilbar

Die Verhandlungen der russischen Supermarktkette „Kopeika" mit den zwei potentiellen Käufern Wal-Mart und X5 Retail Group verzögern sich. Statt des für Ende Oktober erwarteten Abschlusses ist die Deadline nun auf den Februar 2011 verschoben. Zu diesem Zeitpunkt muss sich das Unternehmen zwischen Verkauf und Börsengang entscheiden.

Donnerstag, 18. November 2010 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Stolperstein sei nicht der Preis, denn beide Interessenten sollen mit ihrem Angebot etwa auf gleicher Höhe liegen. Vielmehr verhandle X5 auf der Basis des aktuellen Börsenwertes während Wal-Mart einen Festpreis biete, den es jederzeit erhöhen könne. Analytiker schätzen den Wert von „Kopeika" auf maximal 1,8 Mrd. USD.

Obwohl alle drei beteiligten Unternehmen die Verhandlungen offiziell nicht kommentieren, ist bekannt geworden, dass Wal-Mart nach einem Rückzug im Sommer dieses Jahres kürzlich eine zweite Due Diligence angestrengt hat. Für den US-Giganten wäre der Erwerb der Kopeika-Märkte die „Eintrittskarte" für den russischen Markt, den er nun schon einige Jahre anvisiert.

Auch für den russischen Branchenprimus, die X5 Retail Group, hätte der Erwerb von „Kopeika" mit ihren 630 Märkten große Bedeutung: Mit einem Schlag würde das Filialnetz um 40% anwachsen. Beim Scheitern der Übernahme ist anzunehmen, dass X5 seine Entwicklungspläne für die Ukraine und Weißrussland wieder stärker verfolgen wird.