Alnatura Wachstum gebremst

Naturkosthändler Alnatura wächst nicht mehr so stark wie früher. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 (30. September) erhöhte das südhessische Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 399 Mio. Euro.

Mittwoch, 03. November 2010 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Roettig

Im Jahr davor waren es noch 18 Prozent gewesen. Wie der Gründer und geschäftsführende Alleingesellschafter der Alnatura Produktions- und Handels GmbH, Prof. Dr. Götz Rehn (Foto), in Frankfurt betonte, wachse Alnatura weiterhin deutlich stärker als der Bio-Markt insgesamt.

Dieser werde 2010 nach Rehns Prognose um rund 4 Prozent zulegen. Der langjährige Boom im Bio-Markt stockt seit 2008. Im Krisenjahr 2009 schrumpfte der Branchenumsatz sogar leicht von 5,9 auf 5,8 Mrd. Euro. Für Alnatura erwartet Rehn auch im laufenden Geschäftsjahr ein zweistelliges Umsatzplus. Angaben zum Gewinn macht das Unternehmen nicht. Im gesättigten deutschen Lebensmittel-Einzelhandel wuchs der Naturkosthändler vor allem dank neuer Filialen. Bis Jahresende wird Alnatura 2010 neun neue Geschäfte eröffnet haben, zwei Standorte (Ludwigshafen und Mülheim-Kärlich) wurden geschlossen. Mit bundesweit 59 Filialen wird Alnatura Marktführer unter den Filialisten der Bio-Supermärkte bleiben. Die Naturkost-Kette ist nun unter anderem mit 18 Filialen in Baden-Württemberg, 13 in Hessen und jeweils sechs in Berlin und Bayern vertreten. 2011 sollen 13 neue Filialen hinzukommen. Aktuell steuern die Filialen rund 50 Prozent zum Unternehmensumsatz bei. Die übrigen 50 Prozent erwirtschaftet das Unternehmen mit den rund 1.000 Alnatura-Produkten in rund 3.000 Filialen der Handelspartner dm, Globus, budni, Tegut, Hit und Cactus. Die Entwicklung sei auch hier positiv, aber weniger dynamisch verlaufen. Die Palette der Bio-Produkte der Marke Alnatura wurde um eine neue Linie erweitert: Unter „Alnatura Projekte" bietet das Unternehmen einzelne Produkte an, z.B. einen Café aus Peru sowie Tee aus Indien, mit deren Kauf Verbraucher gezielt einzelne Projekte unterstützen können. Mit dem Kauf einer Packung Peru Café gehen beispielsweise 40 Cent an örtliche Bildungsinitiativen in Peru. Alnatura beschäftigt derzeit 1.350 Mitarbeiter nach 1.265 vor einem Jahr.