Tengelmann Verkauf der Supermärkte an Edeka

Die Unternehmensgruppe Tengelmann will ihre Supermarkttochter Kaiser’s Tengelmann (451 Filialen, 15.958 Mitarbeiter, 1,8 Mrd. Euro Netto-Umsatz) zum 30. Juni 2015 an den Edeka-Verbund abgeben. Damit trennt sich der Mülheimer Unternehmer Karl-Erivan W. Haub (54, Foto) komplett vom Lebensmittelgeschäft.

Dienstag, 07. Oktober 2014 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Verkauf der Supermärkte an Edeka
Bildquelle: Tengelmann

„Wir sehen leider keine Perspektive mehr, unsere Supermärkte aus eigener Kraft zu einem profitablen Unternehmen zu machen. Mit einem Marktanteil von nur 0,6 Prozent sind wir mit unseren Supermärkten zu klein, um weiterhin im Markt eine Chance zu haben“, wird Haub in einer Unternehmensmitteilung zitiert.

Lange hatte sich die Unternehmerfamilie Haub gegen einen Verkauf des Traditionsgeschäftsfeldes gesträubt und immer wieder hohe Verluste ausgeglichen. „Zu erkennen, dass der Verkauf unseres Supermarktunternehmens letztlich unausweichlich wurde, war für meine Familie und mich persönlich sehr schwer. Mit diesem Schritt können wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immerhin eine Zukunftsperspektive bieten“, so Haub weiter.

Neben dem Supermarktgeschäft soll Edeka die Online-Tochter Tengelmann E-Stores GmbH (Plus.de und GartenXXL.de) mit dem Ziel übernehmen, sie in die Organisation der Edeka-Tochter Netto Marken-Discount zu integrieren.

Der jetzt geschlossene Vertrag regelt den Verkauf der Kaiser’s Tengelmann GmbH sowie ihrer Tochtergesellschaften Bringmeister GmbH, Birkenhof GmbH und Ligneus GmbH sowie der Tengelmann E-Stores GmbH an Edeka. Er steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigung. Die Unternehmensgruppe Tengelmann und Edeka haben vereinbart, über die genauen Vertragsinhalte Stillschweigen zu bewahren.