Eine der bedeutsamsten Neuerungen ist die minimale Schriftgröße für den Aufdruck von Lebensmittelinformationen. Damit wird sich die Etikettenfläche, die für Marketingzwecke genutzt werden kann, erheblich verkleinern. Verpflichtend sind u.a. Auskünfte zu Nährwerten, dem Einfrier- und/oder Verwendbarkeitsdatum, sowie spezielle Angaben wie z.B. Informationen über enthaltene Ersatzstoffe oder im Produkt eingesetzte Nano-Materialien obligatorisch. Allerdings wurde im Rahmen des Fresenius-Seminars „The New Food Information Regulation" kritisiert, dass immer noch zahlreiche Fragen unberührt blieben. So gäbe es nach wie vor keinerlei Regelungen zum Gebrauch von Piktogrammen auf Verpackungen, zu Nährwertangaben von alkoholischen Getränken oder der Kennzeichnung von Transfettsäuren.
Eine viel beachtete Neu-Regelung stellt die Kennzeichnung des Herkunftslandes bzw. der -region dar. Auf diese soll nun immer dann explizit hingewiesen werden, wenn potenziell die Gefahr bestehe, dass der Verbraucher ohne Zusatzinformationen falsche Schlüsse aus dem Produktnamen oder der Produktart ziehen könne, erklärte Martin Holle (Unilever, UK). Als "Herkunft" gelten dabei laut Verordnung geografische Regionen, in denen Schlüsselprozesse zur Verarbeitung des Produktes stattfinden und die zur Charakteristik der Ware beitragen. Dies umfasse einerseits den Standort der Produktion, verweise aber auch auf den Herkunftsort des zu verarbeitenden Rohmaterials, so Holle. Die Kennzeichnung hänge hier entscheidend von den anzunehmenden Erwartungen der Verbraucher ab. Falls der Ort der Produktion und die Herkunft des Rohmaterials nicht identisch seien, müssten sowohl die Herkunft des primären Inhaltsstoffs als auch die Herkunft des Endprodukts gekennzeichnet werden, betonte Holle.
Eine weitere Neuerung ist die Regelung der Allergen-Kennzeichnung - dabei räumt die Verordnung erstmalig Risiken durch Kreuzkontamination ein. Die neue Verordnung beziehe sich ausschließlich auf absichtlich zugefügte Substanzen - etwaige Rückstände fallen dagegen nicht unter die Regelung. Das Risiko einer Kreuzkontamination muss über eine Risikobewertung ermittelt werden. Warnhinweise wären dabei nur dann notwendig, wenn ein nachweisbares und signifikantes Risiko für den Verbraucher besteht.
Lebensmittelinformationsverordnung Mehraufwand für Industrie
Die EU will mit der für Ende 2014 geplanten Umsetzung der neuen Lebensmittelinformationsverordnung noch mehr Sicherheit für die Verbraucher gewährleisten. Für die Industrie bedeutet dies eine grundlegende Neuorientierung. Bisherige Angaben müssen überprüft und auf den neuesten Stand gebracht, einige sogar erstmals recherchiert werden.
Viel gelesen in Hersteller
Top-Themen
Nachhaltigkeit
Sortiment
Personalien Hersteller
Im Gespräch - Hersteller
-
Mineralwasserdose
Kein Gebinde von gestern
Im Interview erläutert Rhodius-Geschäftsführer Hannes Tack (Foto), warum er großes Potenzial für die Getränkedose sieht.
-
Jokolade
„Der Handel hat etwas davon“
Joko Winterscheidt setzt sich mit seiner Jokolade für saubere Lieferketten ohne Sklaverei ein. Hier spricht er über den Katjes-Einstieg und den Relaunch.
Warenkunden
-
Warenverkaufskunde
Käsearomen präzise beschreiben
Wer Käse verkaufen will, sollte seinen Geschmack benennen können. Empfehlungen für das richtige Vokabular – und wie man Käse am besten verkostet.
-
Warenverkaufskunde
Zuckeralternativen
Der klassische Haushaltszucker bekommt zunehmend Konkurrenz. In den Regalen von Lebensmittelhandel und Drogeriemärkten machen sich zunehmend natürliche Zuckeralternativen breit.
LP.economy - Internationale Nachrichten
-
Frankreich
Regierung geht gegen „Shrinkflation“ vor
Das französische Ministerium für Wirtschaft und Finanzen (Bercy) hat ein Dekret erlassen, um Kunden auf versteckte Preiserhöhungen, umgangssprachlich Shrinkflation genannt, aufmerksam zu machen.
-
Dänemark
Änderungen im Vorstand von Coop Amba
Pernille Skipper (Foto) wurde am 19. April zur neuen Vorstandsvorsitzenden von Coop Amba, dem hinter der dänischen Coop stehenden Verein, gewählt.
-
Dänemark/Großbritannien
Arla baut Molkenproduktion aus
Arla Foods Ingredients übernimmt das Molken-Geschäft der britischen Volac-Gruppe am Standort Felinfach in Wales.