Schon im Coronajahr 2020 hatte die Werbeartikelbranche mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Im Vergleich zu 2019 ging der Bedarf an Kundengeschenken, Geschäftsausstattung und Co. um rund ein Viertel zurück. Nun sind die Zahlen noch alarmierender. „Die Folgen der weltweiten Coronapandemie bedeuten für viele Handelsbranchen einen tiefen Einschnitt – so auch in der Werbeartikelindustrie. Veranstaltungen, Messen und direkter Kundenkontakt finden kaum noch statt und wo kein Bedarf besteht, kann auch kein Umsatz generiert werden,“ resümiert Jens-Peter Gödde, Senior Projektmanager am IFH KÖLN.
Die fehlenden Umsätze zeigen sich auch in der anhaltenden Kurzarbeit vieler Betriebe. So haben im Verlauf der Coronakrise rund zwei Drittel der befragten Unternehmen Kurzarbeit angemeldet, vier von fünf Unternehmen haben diese bislang nicht beendet und können größtenteils (44 Prozent) eine Rückkehr zur Vollarbeit noch nicht absehen. Immerhin: 43 Prozent rechnen mit einer Beendigung der Kurzarbeit im Laufe des Jahres 2021.
Die Prognose der Werbeartikelindustrie für das laufende Jahr liegt aktuell identisch zu 2020 bei durchschnittlich 26 Prozent Umsatzrückgang. Damit wird nach einem dramatischen Jahresstart auch im Gesamtjahr 2021 mit weiteren Verlusten gerechnet – wenn auch weniger extrem als im ersten Quartal. Ein Erreichen des Vorkrisenniveaus erwarten die meisten Unternehmen frühestens 2023. Das setzt allerdings umfangreiche Lockerungen sowie die Rückkehr zum altbekannten, geschäftlichen Treiben voraus. Der Appell der Branche: Antizyklisch agieren und die aktuelle Krise für Investitionen in Werbeartikel nutzen.
„Kaum haben Unternehmen Umsatzrückgänge wie in der aktuellen Krise zu verzeichnen, treten Marketingverantwortliche auf die Bremse und fahren reflexartig ihre Werbebudgets herunter. Der Beweggrund ist womöglich mit der falschen Zuordnung zu erklären, Werbeausgaben als Kosten anstatt als Investition zu betrachten. Aber besonders in krisengeschüttelten Phasen sollte Kundenpflege höchste Priorität genießen. Ein unverzeihlicher Fehler ist, in flauen oder rückläufigen Märkten Werbeetats zu kürzen“, erläutert Ralf Samuel, Geschäftsführer des GWW.
Werbeartikelindustrie Fast 40 Prozent Umsatzverlust
Die Werbeartikelindustrie verzeichnet im ersten Quartal 2021 durchschnittlich 38 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahresquartal, wie aktuelle Daten aus der regelmäßigen Konjunkturbefragung des IFH Köln und des Gesamtverbandes der Werbeartikel-Wirtschaft (GWW) zeigen.
Viel gelesen in Hersteller
Top-Themen
Nachhaltigkeit
Sortiment
Personalien Hersteller
Im Gespräch - Hersteller
-
Pahmeyer
Suche nach Erlebnissen
Pahmeyer, Karoffelmanufaktur in Familienhand, fällt im LEH auf. Ein Gespräch über Erfolge, Pläne – und gefloppte Lupinen-Burger.
-
Mineralwasserdose
Kein Gebinde von gestern
Im Interview erläutert Rhodius-Geschäftsführer Hannes Tack (Foto), warum er großes Potenzial für die Getränkedose sieht.
Warenkunden
-
Warenverkaufskunde
Mehr Vielfalt: Die heissesten Tee-Trends
Außergewöhnliche Kreationen und neue Zubereitungsarten überschwemmen den Markt und verwandeln das Kulturgetränk vor allem bei jungen Konsumenten in ein Lifestyle-Produkt.
-
Warenverkaufskunde
Käsearomen präzise beschreiben
Wer Käse verkaufen will, sollte seinen Geschmack benennen können. Empfehlungen für das richtige Vokabular – und wie man Käse am besten verkostet.
LP.economy - Internationale Nachrichten
-
Belgien
Colruyt schließt Umstellung ab
Die belgische Colruyt Group hat die Umstellung von Smatch- und Match-Filialen auf Comarkt/Comarché abgeschlossen.
-
Europa
Pestizidrückstände in Lebensmitteln
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hat einen neuen Bericht über Pestizidrückstände in Lebensmitteln in der Europäischen Union veröffentlicht.
-
Österreich
Salzburg Milch verstärkt Führungsriege
Die Molkerei Salzburgmilch verstärkt ihre Führungsebene. Geschäftsführer Andreas Gasteiger (Foto links) freut sich über den Zuwachs im Team: Katrin Wollinger (Bildmitte) als Head of Human Resources und Thomas Thor (Foto rechts) als Head of Finance.