AFG Kostenfalle AfG - Innovationskraft muss bleiben

Steigende Rohwarenpreise drücken auf die ohnehin knappen Margen bei den Erfrischungsgetränken . Einige Unternehmen reagieren mit Preiserhöhungen.

Donnerstag, 08. September 2011 - Getränke
Tobias Dünnebacke
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Bildquelle: Mugrauer, fotolia
Innovationskraft muss bleiben
Trotz des launischen Wetters und der steigenden Rohwarenpreise bleibt die Industrie hungrig nach Innovationen. „Ein entscheidender Faktor für die kontinuierlich gute Entwicklung des Unternehmens ist – neben dem Wachstum aus dem Stammgeschäft im Saft- und Erfrischungssegment – unsere Innovationsführerschaft“, sagt Gathof von Eckes-Granini. Man sehe sich durch die zahlreichen erfolgreichen Neueinführungen als aktiven Impulsgeber. „Wir werden auf jeden Fall auch zu den Jahresgesprächen 2011/2012 mit neuen Produktkonzepten an den Markt gehen“, sagt auch Dörfler.

Rolf Glöcker, Geschäftsführer der Mineralbrunnen Überkingen GmbH , definiert für sich Innovationen als „im Markt durchgesetzte, verbraucherrelevante neue Ideen“. Demnach sei der 27.000ste Zusatzstoff keine Innovation. „Im Grunde ist das Tolle am reinen Mineralwasser, dass es in seiner Ursprünglichkeit zeitlos perfekt ist“, sagt Glöcker, der mit seiner Mannschaft ab September „Das Neue Überkinger“, ein natriumarmes Mineralwasser, in den Markt bringen will.

Mit einem gesundheitlichen Zusatznutzen will sich die Limuh GmbH positionieren. Das gleichnamige Kindergetränk mit fermentierter Sauermolke hat nach Aussage von Geschäftsführer Christian Berentzen eine positive Wirkung auf die Magen-Darm-Gesundheit. Als kleiner Player im Markt der Kindergetränke sieht man sich nicht im Nachteil. „Es war schon fast immer so, dass Innovationen von kleinen Unternehmen kommen.“ Um sich bei der Einführung von Limuh gegen die Marketingbudgets der großen Konzerne durchzusetzen, will Berentzen über neue Medien z. B. via Internet mit dem Verbraucher kommunizieren. „Über relevante Produkte mit einer Story dahinter lässt sich Mundpropaganda anstoßen. So sind ja auch viele der heute etablierten Marken groß geworden.“ Das Distributions-Ziel ist ehrgeizig: „Wir wollen in den nächsten 12 Monaten mindestens 5.000 qualitativ hochwertige Verkaufspunkte hinzugewinnen“, sagt Berentzen.

{tab=Bio-Drinks laufen wieder}
Nach einer Flaute für die biologischen Erfrischungsgetränke zieht dieses Segment im Lebensmittel-Einzelhandel wieder deutlich an. Wie eine Expertin des Marktforschungsinstituts Nielsen gegenüber der LEBENSMITTEL PRAXIS bestätigt, konnte im ersten Halbjahr 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Umsatzwachstum von 19,3 Prozent erwirtschaftet werden. Dieses Wachstum wird in erster Linie im Discount erzielt, wo die Rate sogar bei 28,2 Prozent liegt.

Aber nicht nur die Handelsmarken profitieren vom Durst der Verbraucher nach Getränken mit dem Bio-Siegel. „Wir spüren sogar ein Wachstum, das über die 20 Prozent hinaus geht“, sagt beispielsweise Stefan Gehrke, Marketingleiter der bios GmbH , und verantwortlich für die gleichnamige Marke. Woher diese auffällige Entwicklung kommt, kann Gehrke nicht genau sagen: „Richtig erklären kann ich das nicht, schon das erste Quartal war sehr stark. Im Frühjahr hat uns sicher das Wetter geholfen, neben einer wachsenden Marken-Akzeptanz.“

Bios, bisher hauptsächlich im norddeutschen Außer-Haus-Markt vertrieben, soll nun auch über den Einzelhandel flächendeckend in Deutschland erhältlich gemacht werden: „Wir führen gerade Gespräche mit einem Partner, der uns bei der Distribution unterstützt.“ Auch die Bio-Mosterei Voelkel Naturkostsäfte verzeichnete seit Beginn des Jahres 2011 ein Plus im Markt der Alkoholfreien Getränke, wie Julia Granobs, verantwortlich für das Marketing, bestätigt. Auch  Rhönsprudel-Geschäftsführer Dr. Manfred Ziegler beobachtet eine steigende Akzeptanz der Bio-Rhönis sowie der Direktsaftschorle Biosfere.

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Bild öffnen Alkoholfreie Getränke: Steigende Rohwarenpreise drücken die Margen. (Bildquelle: Mugrauer)
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Bild öffnen Im Plus: Die EU-Apfelernte ist dieses Jahr höher als im schwachen Vorjahr. (Bildquelle: fotolia)
Bild öffnen Gestiegen: Rohstoffkosten bei AfG drücken die Marge (Bildquelle: fotolia)
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