Seit etwa zwei Jahren gibt es den Nutri-Score auf Lebensmitteln. Die Kennzeichnung soll beim Einkauf vor Zucker-, Salz- und Fettbomben warnen. Neben der Unbekanntheit des Scores, zeigt die Studie auch die schlechte Akzeptanz auf: Nur die Hälfte der Befragten, die den Nutri-Score kennen, berücksichtigen diesen beim Einkauf. 55 Prozent der Teilnehmer gaben außerdem an, dass sie noch nie ein Produkt nicht gekauft haben, weil es einen schlechten Nutri-Score hat.
Britta Schautz von der Berliner Verbraucherzentrale fordert daher, dass die Kennzeichnung nachgebessert werden muss: „Selbst für Menschen, die sich viel mit Lebensmitteln beschäftigen, ist es schwer den Nutri-Score zu berechnen.“ So trägt ein Kakao-Pulver ein grünes B, was suggeriert, es handele sich um ein gesundes Produkt. Dabei enthält es 75 Prozent Zucker. Weißes Toastbrot, das allgemein als ungesund gilt, ziert ein A und wird damit genauso gut wie Vollkornbrot bewertet. Außerdem klammert die Bewertung den Einsatz von Süß-, Farb -und Konservierungsstoffen aus.
Britta Schautz kritisiert daher: „Der Nutri-Score kann manche Produkte gesünder erscheinen lassen, als sie eigentlich sind. Es ist immer nur eine Gesamtbewertung. Und einige Hersteller nutzen das natürlich aus.“
Daher soll ab nächstem Jahr der Berechnungsalgorithmus des Nutri-Scores verändert werden. Darüber hinaus fordern Verbraucherschützer, die Angaben für Hersteller verpflichtend zu machen. Denn bisher sind die Angaben nur freiwillig.