Inhaltsübersicht
Auf einen Blick
Muttermilch ist die beste Nahrung für das Baby. Wenn die Mutter nicht stillen möchte oder kann, braucht das Baby eine industriell hergestellte Säuglingsmilch.
Für Eltern ist es nicht ganz einfach, sich in dem Dschungel der Säuglingsmilchnahrungen zurechtzufinden: Anfangsmilch, Folgemilch, Pre, 1, 2, 3, HA? Was bedeuten diese Begriffe bzw. Ziffern?
Anfangsnahrungen
Zu den Anfangsnahrungen zählen die Säuglingsmilchnahrungen Pre und 1. Pre-Nahrungen enthalten als einziges verdauliches Kohlenhydrat Laktose (Milchzucker) und sind ähnlich dünnflüssig wie Muttermilch. 1-er Nahrungen enthalten zusätzlich weitere Kohlenhydrate wie Stärke. Dadurch wird die Nahrung etwas sämiger und sättigender. Beide Nahrungen können während des gesamten ersten Lebensjahres nach Bedarf gefüttert werden.
Folgenahrungen
Folgenahrungen enthalten außer Laktose zusätzlich Stärke und andere Kohlenhydrate. In der Regel weisen sie auch einen höheren Eisengehalt als die Anfangsnahrung auf. Folge‧nahrungen gibt es in den Stufen 2 und 3. Die Stufe 2 sollten frühestens ab dem siebten Monat Lebensmonat im Rahmen einer gemischten Ernährung mit Beikost gefüttert werden. Sie ist häufig sämiger und etwas kalorienreicher. Die Stufe 3 wurde für die Ernährung von Säuglingen ab dem zehnten Monat entwickelt. Der Stärke-, Nährstoff- und Energiegehalt ist höher als der einer 2er-Nahrung, und die 3er-Nahrung sättigt länger. Folgemilch ist für die Ernährung von Säuglingen nicht zwingend notwendig.
HA-Nahrung
Nicht (voll) gestillte Baby mit einem erhöhten Allergierisiko sollten mindestens bis zum Beginn des fünften Monats eine HA-Anfangsnahrung (HA Pre oder HA 1) bekommen. HA steht für „hypoallergen“ (weniger allergieauslösend). In HA-Nahrungen sind die enthaltenen Kuhmilcheiweiße so weit aufgespalten, dass der Körper nicht so leicht mit Antikörpern darauf reagiert.
Spezialnahrungen
Diese Milchnahrungen sind beispielsweise gedacht für nicht gestillte Babys mit Blähungen, Drei-Monats-Koliken und Verstopfung, übermäßigem Spucken oder die Babys, die an einer Allergie gegen Kuhmilcheiweiß leiden. Die Inhaltsstoffe sind auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt. Spezialnahrungen sollten ausschließlich nach Rücksprache mit dem Arzt gefüttert werden.
Genau geregelt
Unabhängig von ihrer Marke und Preisklasse, müssen Säuglingsmilchnahrungen gesetzlichen Vorschriften genü-ähngen. So sind u. a. die Art und Menge der Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe genau vorgeschrieben.
Fläschchen richtig zubereiten
Wer für das Baby eine Flaschenmilch zubereitet, sollte die Hinweise auf der Verpackung verfolgen und einige Hygienetipps beachten.
Stillen ist in den ersten Lebensmonaten das Beste für das Baby. Wenn die Mutter nicht stillt, braucht das Baby eine industriell hergestellte Säuglingsmilchnahrung. Eltern sollten darauf achten, dass Milchnahrung aus Pulver richtig zubereitet sowie Flasche, Ring und Sauger vor Gebrauch sauber sind. Hierzu einige Tipps:
- Vor der Zubereitung die Hände waschen.
- Am besten frisches Leitungswasser verwenden. Dafür den Wasserhahn so lange aufdrehen, bis das abgestandene Wasser abgeflossen ist und frisches Wasser nachfließt. Leitungswasser im Wasserkocher oder im Topf auf max. 40 Grad C erwärmen, zu heißes Wasser abkühlen lassen.
- Kein Wasser aus Bleileitungen, kein ungeprüftes Trinkwasser aus Hausbrunnen, kein Leitungswasser aus Wasserboilern, kein gefiltertes Wasser nutzen. Alternativen: abgepacktes Wasser, das „für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ ist, oder „Babywasser“.
- Die Milchnahrung immer frisch und genau (!) nach Herstellerangaben zubereiten.
- Die Packung nach dem Öffnen gut zu verschließen und nicht im Kühlschrank lagern.
- Milchreste immer ausgießen. Auf keinen Fall die Milchnahrung länger warmhalten oder noch einmal erwärmen. Es können sich unerwünschte Keime vermehren.
- Fläschchen, Sauger, Ring und Deckel kalt aus- bzw. abspülen und in der Spülmaschine bei 65 Grad C reinigen. Beim Spülen von Hand eine Flaschenbürste benutzen, die ausschließlich zum Reinigen der Babyfläschchen verwendet wird. Außerdem Spülmittel und heißes Wasser verwenden und gründlich mit klarem Wasser nachspülen. Flasche und Sauger mit der Öffnung nach unten auf einem sauberen Küchentuch trocknen lassen.
- Gummisauger mehrmals wöchentlich
für mindestens zwei Minuten
auskochen (bei Silikonsaugern
nicht nötig). - Flasche und Zubehör trocken und
sauber aufbewahren.
Unterwegs
Für unterwegs können Eltern abgekochtes Trinkwasser in einer sauberen Thermoskanne mitnehmen und vorher die richtige Menge Milchpulver in das trockene Fläschchen füllen. So kann dann die Milchnahrung vor Ort einfach frisch zubereitet werden.
Wissen checken
Wer aufmerksam gelesen hat, kann die folgenden Fragen beantworten:
{tab=Fragen}
- Worin unterscheiden sich Säuglingsanfangs- und Folge-nahrung?
- Was versteht man unter einer HA-Nahrung?
- Was sollten Eltern bei der Verwendung von Spezialnahrungen berücksichtigen?
{tab=Antworten}
- Säuglingsanfangsnahrung enthält als einziges Kohlenhydrat Laktose (Milchzucker). Folgenahrung kann weitere Kohlenhydrate enthalten.
- HA-Nahrung ist hypoallergen (weniger allergieauslösend). Die Kuhmilcheiweiße sind so weit aufgespalten, dass der Körper nicht so leicht mit Antikörpern reagiert.
- Spezialnahrungen sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt gefüttert werden.