Wein An Saale und Unstrut ist die Talsohle durchschritten

Trockenheit und Frost haben den Winzern in Sachsen-Anhalt das Leben zuletzt schwer gemacht. Nun steigen Ertrag und Umsatz wieder und lassen einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft zu.

Freitag, 23. Februar 2024 - Hersteller
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Nach mehreren von Verlusten geprägten Jahren schauen die Winzer in Sachsen-Anhalt wieder positiver in die Zukunft. „Insgesamt ist die Situation durchaus fordernd. 2023 sind Ab- und Umsätze unserer Mitglieder aber wieder leicht gestiegen. Gefühlt sind wir nun durch die Talsohle durch“, sagte der Geschäftsführer der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut, Hans Albert Zieger, der Nachrichtenagentur dpa. Trockenheit und Frost hatten seit 2018 für erhebliche Ernteverluste gesorgt. „Nun sind wir gerade dabei, uns Marktanteile wieder zurück zu erkämpfen“, betonte Ziegler. In Zeiten der Inflation sei das jedoch gar nicht so einfach, so Zieger, der seit 20 Jahren Teil der Winzervereinigung ist. Schwere Zeiten habe es immer mal gegeben. Deshalb sei es umso wichtiger, aus ihnen zu lernen. „Wir sehen, dass diesmal der Klimawandel Grund für die Schwierigkeiten war. In Zukunft müssen wir uns also auf das Wetter einstellen und unabhängiger werden.“ Den Angaben des Geschäftsführers zufolge bewirtschaften die Mitglieder der Vereinigung rund 45 Prozent der Rebflächen in der Unstrut-Region im Burgenlandkreis.

Aus dem Weingebiet entlang der Flüsse Saale und Unstrut stammt auch eine der beliebtesten Jungwinzerinnen Deutschlands, Luise Böhme. Die jüngst zur „Falstaff Nachwuchswinzerin des Jahre“ ernannte Winzerin sieht die Auszeichnung nicht nur als persönlichen Erfolg, sondern eher als Erfolg für die Region. Zum Einstieg in die Branche gehöre viel Leidenschaft, sagte die Jungwinzerin vom Weingut Klaus Böhme in Laucha (Burgenlandkreis). „Wir wollen das Kulturgut Wein erhalten. Man muss aber auch sagen, dass das momentan nicht immer ganz einfach ist. Wir müssen uns mit schwierigen Spielregeln seitens der Politik auseinandersetzen - beispielsweise in Sachen Umweltschutz“, erklärte Böhme.  

Über Neues mache sich auch die Winzervereinigung auch Gedanken, erklärte Geschäftsführer Zieger. Mit neuen Produkten, beispielsweise Wein mit weniger Alkoholgehalt, sollen neue Kundengruppen erschlossen werden. „Typischerweise sind unsere Kundinnen und Kunden über 45 Jahre alt, im Leben angekommen und haben ein mittleres oder hohes Einkommen. Aber auch wir werden vom demografischen Wandel beeinflusst. Wir müssen schauen, dass wir sukzessive auch jüngere Menschen ansprechen“, blickt er nach vorne.

Insgesamt blickt Zieger zuversichtlich in die Zukunft der Winzer. Zum Jahresende gibt er sein Amt als Geschäftsführer ab. Wer nachfolgt, ist bislang noch unklar.

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