Die Umfrage wurde zum dritten Mal durchgeführt. Befragt wurden Unternehmen der Lebensmittel- und Konsumgüterbranche sowie aus den Bereichen Pharma/Chemie, Maschinen- und Anlagenbau, Automobile, Handel und viele mehr.
Jedes zweite Unternehmen berichtet demnach von Lieferausfällen und bis zu fünf Störungen innerhalb eines Jahres, die den Geschäftsablauf beeinträchtigt haben. Das ist eine Steigerung von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehr als die Hälfte der Befragten beklagt in der Folge Umsatzverluste, Produktivitätseinbußen (+7 Prozent zum Vorjahr) und erhöhte Betriebskosten (+8 Prozent). Nur 14 Prozent der Firmen seien in den vergangenen zwölf Monaten verschont geblieben, heißt es in der Studie. Trotzdem habe nur ein Viertel der Befragten Notfallpläne definiert, um auf Störungen vorbereitet zu sein.
Nach Meinung der Befragten geht die Gefahr in den nächsten Jahren vor allem von politischen Risiken aus (67 Prozent). Es folgen Insolvenz- und Cyber-Sicherheitsrisiken, die gegenüber der letzten Umfrage um 50 Prozent bzw. 18 Prozent angestiegen sind. Das Pandemierisiko steht an fünfter Stelle. Deutlich weniger Risiken als im Vorjahr erwarten die Unternehmen in der Rohstoffbeschaffung (-60 Prozent).
Auch hinsichtlich strengerer Sorgfalts- und Haftungsregeln, wie etwa durch das geplante Lieferkettengesetz, sehen deutlich mehr als die Hälfte der Befragten die Gefahr von schweren und sogar existenzbedrohenden Schäden und Gewinnverlusten für das Unternehmen.
Immer häufiger werden Unterbrechungen von Sub-Lieferanten verursacht, wie 45 Prozent der Befragten melden. Doch nur 24 Prozent haben die tieferen Lieferebenen auf dem Radar, das heißt drei Viertel der Firmen wissen nicht, wo sie am anfälligsten sind, so ein Fazit der Studie.
67 Prozent der Einkaufs- und Supply-Chain-Manager halten ein umfassendes Risikomanagement für wünschenswert, verfügen aber oft nicht über die notwendigen Kapazitäten und Budgets, zum Beispiel für den Einsatz moderner Technologie und digital gestützter Analytik für eine durchgängige Risikoüberwachung und die Einrichtung von Informationsflüssen. Nur acht Prozent der Unternehmen überwachen ihre Risiken automatisiert, 58 Prozent behelfen sich manuell mit Excel-Tabellen.