Geschäftsübernahme Real erwartet Einzug anderer Supermärkte

Die letzten 49 Real-Märkte sind geschlossen. Die Führung der insolventen SB-Warenhauskette geht aber nicht davon aus, dass sie lange leer stehen werden. Die Rewe Group hat ihr Interesse bereits bestätigt.  

Dienstag, 26. März 2024 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Real

„Wir gehen davon aus, dass 90 Prozent der von den Schließungen betroffenen Real-Märkte nach einem Umbau künftig wieder von einer der drei großen Handelsgruppen Rewe, Kaufland oder Edeka betrieben werden“, teilte das Unternehmen am Montag in Mönchengladbach mit. Die Lebensmitteleinzelhändler müssten dann als neue Mieter in die aufgegebenen Real-Filialen einziehen. 

Die Rewe Group bestätigte ihr Interesse. Es sei durchaus denkbar, weitere Märkte aus den verbliebenen Standorten zu prüfen, „wenn die Rahmenbedingungen passen sollten“, sagte ein Sprecher. Bei Rewe gibt es nach eigenen Angaben eine Jobbörse, um ehemalige Real-Mitarbeiter bei der Stellensuche zu berücksichtigen. Offene Stellen gebe es genug.

Kaufland äußerte sich zurückhaltender. „Kaufland bleibt weiterhin expansiv. Wir bitten Sie jedoch um Verständnis, dass wir Stand heute noch keine Aussagen zu möglichen Planungen an zukünftigen Standorten machen“, hieß es. Kaufland hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren bereits mehr als 100 ehemalige Real-Märkte mit mehr als 10.000 Beschäftigten übernommen. Edeka wollte sich aus Wettbewerbsgründen nicht äußern. 

Die SB-Warenhauskette Mein Real hatte Ende September 2023 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Von den insgesamt 63 Märkten wurden inzwischen 14 Märkte von anderen Handelsunternehmen übernommen, elf von Rewe und drei von Kaufland. Von der Schließung der letzten 49 Märkte am vergangenen Wochenende sind laut der Real GmbH 2.500 Menschen betroffen. „Der Verlust des Arbeitsplatzes nach so vielen Jahren ist für die Beschäftigten absolut niederschmetternd“, sagte die Bundesfachgruppenleiterin Einzelhandel beim Verdi-Bundesvorstand, Corinna Groß. Spätestens mit dem Verkauf durch die Metro habe der Niedergang des Unternehmens begonnen. 

Der Finanzinvestor SCP hatte die Real-Kette mit ihren damals 276 Märkten im Jahr 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Kaufland, Edeka, Globus und Rewe sicherten sich eine große Zahl der attraktivsten Filialen. Das Unternehmen mit den verbliebenen Standorten ging im Sommer 2022 an das Family Office der Unternehmerfamilie Tischendorf, bevor es im Mai 2023 von SCP zurückerworben wurde.

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