Nach Angaben von Edeka wollte Kellogg die Preise um bis zu 45 Prozent erhöhen. Die Supermarktkette habe die Forderungen teilweise akzeptiert, Kellogg habe die Lieferungen aber nicht wieder aufgenommen – was aus Sicht von Edeka aber hätte geschehen müssen. Nun spitzt sich der Streit zwischen der Supermarktkette und dem US-Hersteller Kellogg zu. „Wir wehren uns weiter gegen das Geschäftsgebaren einiger internationaler Markenartikelhersteller und kämpfen für faire Preise im Supermarktregal“, sagte Edeka-Chef Markus Mosa. Zur Höhe der Schadenersatzforderung wollte sich die Genossenschaft nicht äußern. Ein Sprecher von Kellogg war am Freitag nicht bereit, das Thema zu kommentieren.
Frühstückscerealien von Kellogg's gelten in der Lebensmittelbranche als Marke, deren Produkte viele Kunden unbedingt haben wollen – sind diese in einem Supermarkt nicht zu finden, kaufen sie woanders ein. Es geht auch um Chips der Marke Pringles, die in dem Streit aber eher eine Nebenrolle spielen. Sie sind bei weitem kein so starker Einkaufsmagnet wie die Cerealien von Kellogg's.
Unabhängig von der Schadenersatzforderung hat sich Edeka bereits vor einiger Zeit beim Bundeskartellamt über den Cornflakes-Hersteller beschwert. Nach Ansicht von Edeka haben die US-Amerikaner wegen ihrer marktbeherrschenden Stellung im Sortiment Frühstückscerealien eine Belieferungspflicht. Ein Sprecher der Bonner Behörde äußerte sich zurückhaltend. „Die Beschwerde liegt uns vor“, sagte er. „Wir haben noch nicht entschieden, ob wir den Vorwürfen nachgehen werden.“ In einem nächsten Schritt könnten die Wettbewerbshüter den US-Konzern zu einer Stellungnahme auffordern – ob die Behörde das tut, ist offen.
