Der HDE empfahl Einzelhändlern, die gut durch die Corona-Krise gekommen sind, die Löhne und Gehälter ihrer Mitarbeiter noch vor einem Tarifabschluss freiwillig um zwei Prozent zu erhöhen. Außerdem regte der Verband einen einmaligen Corona-Bonus in Höhe von 300 Euro an die Beschäftigten an.
„Wir möchten nicht, dass unsere Mitarbeitenden der Penny und Rewe Markt GmbH noch unbestimmte Zeit auf einen Tarifabschluss warten müssen. Deswegen zahlen wir bereits ab Juli eine vorweg genommene Tariflohn-Erhöhung von zwei Prozent. Hinzu kommt eine freiwillige Einmalzahlung bei Vollzeit in Höhe von 300 Euro", erklärte Dr. Daniela Büchel, Bereichsvorstand Handel Deutschland der Rewe Group. Ein späterer tatsächlicher Tarifabschluss werde selbstverständlich trotzdem umgesetzt. Die durch die Vorweganhebung schon bereits ausgezahlten Beträge werden dabei angerechnet, so Büchel.
Nachdem auch in den jüngsten Tarifrunden für den Einzelhandel weiterhin keine Einigung mit der Gewerkschaft Ver.di erzielt werden konnte, kommt nun durch einen Vorstoß der Arbeitgeber Bewegung in den Tarifstreit im Einzelhandel.
Auch mehrere Regionalgesellschaften des Edeka-Verbundes mit ihren tarifgebundenen Filialen hätten bereits verbindlich erklärt, die freiwillige Entgelterhöhung umsetzen zu wollen, berichtete der HDE. Lidl und Kaufland (Schwarz-Gruppe) hatten bereits Ende Mai angekündigt, die Löhne ab Juli um drei Prozent zu erhöhen und auch an der Lohnerhöhung festzuhalten, falls der Tarifabschluss niedriger ausfalle.