Warenverkaufskunde Scotch - WVK Scotch: Teil 2

Scotch ist eine Spirituose für Kenner. Gerade mit den komplexen Single-Malts kann der Händler anspruchsvolle Kunden locken.

Freitag, 17. Juli 2015 - Warenkunden
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Scotch - WVK Scotch: Teil 2
Für einen Malt Whisky wird ausschließlich Gerste verwendet, die in Schottland eine hohe Qualität hat. Grain, der in der Regel bei der Produktion von Blend Whisky zum Einsatz kommt, wird aus Weizen und (seltener) Mais gewonnen.
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Der Bodensatz brennt, im Gegensatz zu Kohle, schnell ab und gibt dabei eine große Menge Energie in Form von Wärme ab. Mit diesem Trick arbeiten viele Destillerien, um dem schottischen Whisky das typis ch intensive Aroma zu verleihen. Ein prominentes Beispiel ist die Marke Laphroaig aus der Region Islay. Am meisten bestimmt beim Single Malt aber die Lagerung den späteren Geschmack. Wie bei vielen anderen Spirituosen handelt es sich um eine Mischung aus verschiedenen Destillaten unterschiedlichen Alters. Da die über hundert Brennereien in Schottland unzählige Vorräte an verschiedenen Jahrgängen haben und diese zur Herstellung von Single Malt nutzen können, ist die Vielfalt der Spirituose quasi unbegrenzt. Das macht den Scotch gerade für Kenner so interessant.

Die drei verbleibenden Kategorien spielen auf dem Massenmarkt eine deutlich kleinere Rolle. Der vergleichsweise seltene Single Grain ist ein Blend aus Whiskys einer einzelnen Brennerei ohne Zugabe von Malt (beispielsweise Cameron Brig ). Der Blended Malt (auch „Vatted Malt“) ist mit dem Scotch Blended vergleichbar. Einziger Unterschied: Er enthält kein Grain Whisky ( Big Peat ). Zu guter Letzt gibt es noch den Blended Grain , einem Mix von Single Grains verschiedener Destillerien.

Wie jede andere Spirituose kann man auch den Scotch seinen Kunden am besten vermitteln, wenn man zu einem „ Tasting “, einer Verkostung, einlädt. Wo wurde der Whisky abgefüllt? Um welche Kategorie handelt es? Wurde er aus getorfter oder ungetorfter Gerste hergestellt? All dies sind interessante Fragen, die man mit den Teilnehmern erörtern kann. Für die Probe samt Beurteilung von Aussehen, Duft und Geschmack ist zwingend ein Fachmann von Nöten. Sinn macht es, stilles, mineralarmes Wasser zur Verfügung zu stellen. Dies dient nicht nur zum Verdünnen der Whiskys: Manche Scotch-Fans nutzen den Schuss Wasser auch, damit sich bestimme Aromen besser entfalten. Malts werden in der Regel vom jüngsten zum ältesten Whisky verkostet. Dies gilt auch für den Alkoholgehalt sowie der geschmacklichen Eigenart (also von mild bis kräftig aromatisch). Dringend sollte auf die Vielfalt der einzelnen Regionen eingegangen werden, denn sie zeichnet den Scotch im Vergleich zu vielen anderen Spirituosen aus. Außerdem sollte die Verkostung mit den richtigen Gläsern gemacht werden. Für Single Malts sind beispielsweise tulpenförmige Gläser (u.a. von Herstellern wie Spiegelau oder Glencairn ) zu empfehlen. Für die Blends können ähnlich dem Bourbon die breiten Tumbler genutzt werden.

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken Scottish Development International und der Scotch Whisky Association für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.

Wissenscheck

Wer diese Warenverkaufskunde aufmerksam gelesen hat, kann folgende Fragen leicht beantworten.

{tab=Fragen}

  1. Nenne das wichtigste Getreide bei der Herstellung von Scotch.
  2. Nenne die Region aus der die meisten und größten Brennereien stammen.
  3. Aus was bestehen die so genannten Pot-Stills?

{tab=Antworten}

  1. Das wichtigste Getreide bei der Herstellung von Scotch ist Gerste.
  2. In der Region Speysid befinden sich die meist und größten Brennereien.
  3. Die Pot-Stills werden aus Kupfer gefertigt.

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Bild öffnen Für einen Malt Whisky wird ausschließlich Gerste verwendet, die in Schottland eine hohe Qualität hat. Grain, der in der Regel bei der Produktion von Blend Whisky zum Einsatz kommt, wird aus Weizen und (seltener) Mais gewonnen.
Bild öffnen Das Getreide wird in einem ersten Schritt gemälzt, das bedeutet es wird ein Keimvorgang eingeleitet und das Malz anschließend gedarrt (getrocknet). Danach geht es an das Herauslösen des Zuckers in der so genannten Mashtun.
Bild öffnen Jetzt folgt die Gärung in den Wash Backs . Die Behälter sind verschlossen, ein Propeller rührt den immer neu entstehenden Schaum unter. Nach ca. drei Tagen hat das Gebräu einen Alkoholgehalt von rund 10 Prozent und kann destilliert werden.
Bild öffnen Die so genannten Pot Stills sind große Kupferblasen. Hier wird der Whisky zweimal, manchmal auch dreimal, destilliert. Der Alkohol wird aus der vergorenen Fluessigkeit verdunstet und danach wieder zur fluessigen Form kondensiert.
Bild öffnen Die Brände werden in Eichenfässer, meist aus amerikanischer Eiche , oder auch gebrauchte Sherry-Fässer gefüllt. Das Gesetzt schreibt vor, dass Scotch drei Jahre lang im Fass bleiben muss, Häufig beträgt die Lagerzeit viel länger.

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